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Umfrage: Microsofts neue Lizenzpolitik stößt auf wenig Gegenliebe

05.10.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die überwiegende Mehrheit der IT-Verantwortlichen zeigt sich von den seit dem 1. Oktober geltenden Änderungen für Microsofts Unternehmenslizenzverträge wenig begeistert. Einige erwägen deshalb sogar, dem Software-Giganten den Rücken zu kehren. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Umfrage der Marktforschungs- und Beratungsgesellschaft Giga Information Group und dem Windows NT/2000-System-Integrator Sunbelt Software.

Demnach rechnen 80 Prozent der 4.550 befragten IT-Manager aufgrund der neuen Bestimmungen künftig mit deutlich höheren Software-Kosten. 42 Prozent erwarten einen Anstieg zwischen 20 und 50 Prozent. Knapp ein Viertel sieht sogar eine Verdoppelung oder Verdreifachung der bisherigen Lizenzausgaben auf sich zukommen. Lediglich sieben Prozent gehen davon aus, dass für sie alles beim alten bleibt. Nur ganze 2,6 Prozent der Befragten erwarten geringere Lizenzgebühren als bisher. Laut Umfrage erwägen derzeit mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Teilnehmer, ob sie angesichts der Veränderungen künftig nicht auf Angebote der Konkurrenten umsteigen sollen.

"Alles in Allem wird deutlich, dass sich Microsoft mit den neuen Lizenzbedingungen wenig Freunde gemacht hat", kommentiert Sunbelt Software-President Stu Sjouwerman die Ergebnisse der Umfrage. Microsoft-Sprecher Dan Leach führt die offenkundige Unzufriedenheit der Anwender dagegen im Wesentlichen auf deren Unkenntnis über die Vorzüge des Lizenzmodells zurück, denn diese würden klar auf der Hand liegen. Sein Unternehmen werde sich deshalb künftig stärker darum bemühen, die Kunden über die Vorteile des neuen Programm aufzuklären, sagte er.