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Umbau mit ruhiger Hand

13.02.2003
Von Peter Strabel
Nach internen Querelen um die strategische Ausrichtung steuerte der neue CSC-Ploenzke-Chef den IT-Dienstleister in ruhigeres Fahrwasser und baute das Outsourcing-Geschäft zur tragen-den Säule aus.

Eigentlich wäre Peter Strabel am liebsten Architekt geworden. Als er am 1.April 2001 den Vor-standsvorsitz der CSC Ploenzke AG übernahm, stand er vor der schwierigen Aufgabe, ein Tradi-tionsunternehmen umzubauen. Das 1969 von Klaus Plönzke gegründete Unternehmen hatte das relativ krisenresistente Outsourcing-Geschäft vernachlässigt. Nach der Übernahme durch den US-amerikanischen CSC-Konzern kam es intern zu Auseinandersetzungen um die strategische Ausrichtung; mehrere Topmanager, darunter der einstige Vorstandschef Christian Stolorz, gingen von Bord.

Erfolg ohne Aktionismus  

Der gelernte Diplomkaufmann Strabel leitete den Wandel ein - ohne öffentlichkeitswirksame Visionen und den branchenüblichen Aktionismus, dafür mit messbaren Ergebnissen: Er erhöhte den Umsatzanteil des Outsourcing-Geschäfts von 20 auf 24 Prozent, drückte die Verwaltungskosten und steigerte die Lizenzeinnahmen mit eigenentwickelter Software.

„Einen Berater kann man von einem Tag auf den anderen nach Hause schicken, einen Outsour-cing-Dienstleister nicht“, begründet der gebürtige Hesse die veränderte Strategie. Der Serviceanbieter aus Wiesbaden konnte damit auch im schwierigen Geschäftsjahr 2001/02 ein respektables Ergebnis vorlegen.

„Kämpferisch, fordernd und fördernd“, beschreibt der ansonsten eher ruhig und besonnen wirkende Manager seinen Führungsstil. Und so zählen auch weniger die Risikosportarten einstiger New-Economy-Größen zu seinen Hobbies. Der zweifache Familienvater bevorzugt Radfahren, Bergwandern und Segeln - „bei gutem Essen und Wein“, wie er sagt.