UMA: Löst das Handy die Bürotelefone ab?

19.07.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Wege zur Konvergenz

Solange es um die Vorteile der Verschmelzung von Mobilfunk und Festnetz, die Fixed Mobile Convergence (FMC), geht, herrscht in der Industrie Einigkeit. Anders sieht es dagegen aus, wenn die dahinter liegende Technik zur Sprache kommt. Anfangs galt im Zuge der allgemeinen VoIP-Begeisterung die Erweiterung der IP-Telefonie um Wireless LAN (WLAN) oder Wimax als der Königsweg in Richtung FMC. Mittlerweile propagiert aber eine breite Allianz aus Herstellern und Carriern den Unlicensed Mobile Access (UMA) als Alternative, die schneller und kostengünstiger zu implementieren sei. Namhafte Anbieter wie beispielsweise T-Mobile, Cingular, British Telecom, Kineto Wireless, Motorola, Ericsson, Nokia, Sony Ericsson, Alcatel, Siemens, RIM oder Nortel Networks haben sich im UMA Consortium organisiert, um das Verfahren zu forcieren.

Vorteile von UMA

Glaubt man dem TK-Hersteller Tellabs, der Besucher der amerikanischen ITK-Messe Globalcomm 2006 befragte, so wollen 26 Prozent der Antwortenden in nächster Zeit das Thema FMC mit einem IP-Multimedia-Subsystem angehen, während 13 Prozent UMA bevorzugen.

UMA Plus Minus

Plus

  • Schnell zu realisierende Fixed-Mobile-Convergence-Lösung;

  • Anwender benötigen lediglich neue Handys;

  • keine Roaming-Proble- matik;

  • transparente Weiterführung der GSM-Technik.

Minus

  • Legacy-Technik;

  • keine echte Konvergenz;

  • kaum Mehrwert durch Konvergenz von Sprach- und Datenwelt;

  • Investitionsschutz frag- würdig, eventuell nur Interimslösung.