Ratgeber CPU

Übertakten für Anfänger - so geht's richtig

17.01.2011

Drei Übertaktungsmythen

CPU-Lüfter Bild von Rob Cardin
CPU-Lüfter Bild von Rob Cardin

Bevor Sie gleich anfangen, wild drauflos zu takten, halten Sie noch mal inne für den folgenden Sicherheitshinweis: Das Übertakten Ihrer CPU führt unweigerlich zu Garantieverlust, es kann Ihre CPU beschädigen, Ihr Motherboard, Ihre Festplatte und Ihren Systemspeicher. Seien Sie äußerst vorsichtig, wenn Sie Ihr System übertakten!

Auch wenn sich der obige Warnhinweis gefährlich anhört, seien Sie unbesorgt: moderates Übertakten ist sicher, wenn man es richtig macht. Heutzutage haben Hersteller wie Intel und AMD zudem weitaus weniger gegen das Übertakten Ihrer CPUs als noch vor einigen Jahren. Aus diesem Grund werden die meisten ihrer Prozessoren bereits mit entsicherten Kernmultiplikatoren ausgeliefert. Was das genau bedeutet, behandeln wir in Kürze. Doch selbst, wenn Ihre CPU noch über gesicherte Kernmultiplikatoren verfügt, ist es relativ leicht, sie zu übertakten. Trotzdem halten sich hartnäckig einige Übertaktungsmythen, die wir Ihnen nun vorstellen möchten.

Mythos 1: Wer übertaktet, braucht danach teure Flüssigkühlung oder sehr laute Lüfter
Streng genommen handelt es sich hierbei gar nicht um einen Mythos - wenn Sie planen, Ihr System extrem zu übertakten. Doch moderate Übertaktung um etwa 1 oder 2 Leistungsgrade, ist auch ohne neue Kühlung möglich. Andererseits kann eine bessere Lüftung die Lebensspanne Ihres PCs bei übertakteter CPU deutlich verlängern.

Mythos 2: Verschiedene Modelle der gleichen CPU-Reihe können gleich stark übertaktet werden
Wie bereits auf Seite 2 erwähnt, ist Ihr Prozessor höchstwahrscheinlich leistungsfähiger, als seine Taktrate das angibt. Unterschiedliche Modelle der gleichen Chargenfertigung könnten also durchaus auf die gleiche MHz-Zahl übertaktet werden - müssen es aber nicht. Es kann zum Beispiel sein, dass eine CPU einer Chargenfertigung 50 Prozent unter dem Maximalwert läuft, eine andere hingegen nur 10 Prozent. Nur weil Ihr Bekannter seine Core i5 750 CPU mit 2,66 GHz auf 4 GHz übertaktet, heißt das also noch lange nicht, dass Sie Ihre Core i5 750 ebenfalls auf diesen Wert übertakten können. Behalten Sie das im Hinterkopf, bevor Sie sich an die Arbeit machen.

Mythos 3: Zum Übertakten braucht man ein teures Motherboard und kostspieligen Speicher
Das ist nicht zwingend so. Wir werden uns gleich Beispiele anschauen, in denen sowohl ein teures High-End-Motherboard, ein Mittelklasse-Motherboard und eine sehr günstige Hauptplatine zum Einsatz kommen. Die 300-Euro-aufwärts-Platinen, denen dieser Mythos zuzurechnen ist, sind dem Luxus derjenigen vorbehalten, die in sehr hohem Maße übertakten. Dafür brauchen sie nun mal bestimmte, sehr teure Motherboard-Funktionen und -Eigenschaften. Gleiches gilt für Ihren Arbeitsspeicher: sofern Sie nicht an extreme Übertaktungsraten denken, reicht der ganz normale Standard-RAM völlig aus.