Übersetzungssystem von Toshiba auf dem Inhouse-Prüfstand:Computer erstellt Patenturkunden

31.05.1985

TOKIO (pi) - Ein computergestütztes Übersetzungssystem zur Erstellung von Patenturkunden und technischen Dokumenten hat die Toshiba Corporation entwickelt. Vorläufig wird das Produkt unternehmensintern eingesetzt um praktische Anwendungsmöglichkeiten auf dem Markt auszutesten.

Das System besteht aus dem Minicomputer UX-700 von Toshiba und spezieller Software, die eine Übersetzung aus dem Englischen ins Japanische ermöglichen soll. Als Verarbeitungsgeschwindigkeit gibt der japanische Hersteller 5000 Wörter pro Stunde an. Die Übersetzung erfolge so korrekt, daß die Anwender bei Toshiba mehr als 90 Prozent des Textes ohne zusätzlichem Editieren verwenden könnten.

Die Originalfassung des Dokuments sowie die japanische Übersetzung werden auf dem Bildschirm nebeneinander angezeigt. Ist ein Begriff nicht sinnrichtig übersetzt kann der Benutzer beim System andere japanische Wörter mit ähnlicher Bedeutung anfordern und das passendste aussuchen (Konversationsmodus).

Die Software beinhaltet ein Lexikon mit etwa 30 000 Wörtern sowie 50 000 Fachausdrücken aus speziellen Bereichen. Zusätzlich kann der Benutzer bis zu 50 000 Wörter abspeichern, die er erfahrungsgemäß häufig braucht. Als fester Bestandteil des Programms sollen gebräuchliche Sprach- und Redewendungen eine natürlichere Übersetzung ermöglichen.

Für künftige Versionen des Produktes ist geplant, den Einsatzbereich vom Patentwesen auf andere Bereiche zu erweitern. Zu diesem Zweck müßten lediglich die Fachbegriffe für das spezifische Einsatzfeld adaptiert werden, teilt Toshiba mit.

Nächster Schritt soll dann sein, Übersetzungen aus dem Japanischen ins Englische zu ermöglichen. Fernziel sei schließlich, mit allen Sprachen arbeiten zu können.