Späte Konsequenzen aus dem Homecomputer-Debakel:

Überraschender Führungswechsel bei TI

07.06.1985

DALLAS (CW) - Als späte Konsequenz aus zahlreichen schweren Rückschlägen in den vergangenen Jahren hat nun Fred Bucy, erster Mann bei Texas Instruments, überraschend seinen Hut nehmen müssen.

Seine Nachfolge tritt Jerry Junkins an, der bisher als Vice-President für die Bereiche Datensysteme, elektronische Systeme für die Regierung und industrielle Steuerungssysteme verantwortlich war.

Bucy, seit 1976 TI-President, war erst im April 1984 zum Chief Executive Officer ernannt worden. Diese Funktion hatte zuvor TI-Chairman Mark Shephard bekleidet. Shephard erhielt gleichzeitig den - neugeschaffenen - Titel eines Chief Corporate Officers - für viele Insider eines der Zeichen dafür, daß er nach wie vor die Zügel des Unternehmens fest in der Hand hält.

Texas Instruments hatte in den vergangenen drei Jahren erfolglos versucht, sich am Heim- und Arbeitsplatzcomputermarkt zu etablieren. Die Produkte des Unternehmens in diesen Bereichen erwiesen sich als entweder zu teuer oder nicht marktgerecht. So führen Marktkenner die Fehlschläge bei den an sich vielversprechenden Arbeitsplatzcomputern auf die mangelnde Kompatibilität zu den Rechnern des Marktfuhrers zurück. Den Homecomputer-Flop hatte TI 1983 mit einer außerordentlichen Abschreibung von 350 Millionen Dollar bezahlen müssen. Im Jahresabschluß 1983 kam es wegen dieser Belastung zu einem Verlust von 145 Millionen Dollar.