Bauelementemarkt:

Überkapazitäten verursachen Konfrontation

02.02.1979

MÜNCHEN/NÜRNBERG (ee) - Auf dem deutschen und internationalen Bauelementemarkt sind in der Zukunft Konfrontationen unausweichlich. Gründe dafür lägen, erklärt Dr. Jochen von Bonin, Chef der ITT Bauelemente Gruppe Europa (Nürnberg), in den hohen Sättigungsquoten bei vielen Konsumgüterprodukten in den Industrienationen. Trotz des deutlichen Bedarfspotentials sind die Entwicklungsländer noch nicht so weit, hier eine Kompensation zu bringen.

Ferner werde weltweit im Bereich der Raumfahrt und Militärtechnik im Hinblick auf elektronische Systeme merklich kurzer getreten, worunter die Wirtschaft mangels anregender Impulse leidet. Was vom Markt her bleibt und als interessant anzusehen ist, sind die Investitionssektoren Nachrichten- und Datentechnik, sowie der Konsumbereich Automobil, in den die Elektronik nunmehr Eingang findet.

Insgesamt betrachtet schrumpft nach Ansicht von Bonin damit die Nachfrage nach elektronischen Bauelementen auf ein bescheidenes Marktwachstum von durchschnittlich 5 Prozent für die nächsten fünf bis zehn Jahre zusammen. Dieser Hintergrund mache das Problem den, Branche deutlich: In der Vergangenheit wurden in den USA, Japan und Westeuropa Produktionskapazitäten aufgebaut, die heute nicht ausgelastet sind. Diese Kapazitäten müssen zum Abfangen der Personalkostensteigerung weiter automatisiert werden, was in der Regel nicht kapazitätsmindernd ist, und es müssen erhebliche Mittel in Innovationen investiert werden, um technologisch nicht hoffnungslos zurückzufallen.