IT in Krankenhäusern/Kommentar

Übergreifend übersichtlich

12.12.2003
Helga Biesel Redakteurin CW

Klinikübergreifende Informations- und Kommunikationstechnik liegt im Trend. Wenn mehrere Kliniken sich beispielsweise eines modularen Krankenhausinformationssystems (KIS) bedienen, hat das Vorteile, die über die nahe liegenden ökonomischen Synergieeffekte weit hinausgehen (Seite 42). Medizinische und organisatorische Kooperationen der Kliniken untereinander werden erleichtert, manchmal sogar erst ermöglicht, Berichte können weitgehend automatisiert erstellt und Befunde müssen nur einmal erhoben werden, die Arbeitsabläufe gestalten sich einfacher und übersichtlicher, lauter Verbesserungen, die dem "Kerngeschäft" der Krankenhäuser, der Versorgung der Patienten, zugute kommen können (Seite 36).

Den Trend belegen weitere, übergreifende Einsatzarten von IT im Gesundheitswesen. Kliniken wie die der Bundesknappschaft profitieren bereits vom effektiven Austausch auch medizinischer Daten mit den niedergelassenen Knappschaftsärzten via elektronische Krankenakte, vorausgesetzt, der Patient erklärt sich mit dem neuen Verfahren einverstanden. Bisher war hierzulande die Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Behandlung eher fehleranfällig, Doppeluntersuchungen waren häufig, zeitraubend und kostspielig. Besonders im Notfall hatten in erster Linie die Patienten darunter zu leiden (Seite 38).

Das "Traumaregister" ist ein weiteres Beispiel dafür, dass sich ein klinikübergreifender Datenaustausch unmittelbar und sehr positiv auf die Versorgungsqualität, hier von Schwerverletzten, auswirken kann. Auch in diesem Fall verbessert und beschleunigt ein IT-System, diesmal Internet-basierend und im Sinne eines Qualitäts-Managements, die Behandlung der Patienten.

Diese leuchtenden Beispiele sollen indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass insgesamt im Gesundheitswesen noch ein weiter Weg bis zur neuen Übersichtlichkeit zurückzulegen ist.