Zu viele Prozessoren verderben den Preis

Überangebot sorgt für Verbilligungen bei Intel und Konkurrenten

17.07.1998

Intel senkte die Preise für seine CPUs um durchschnittlich zwanzig Prozent, Pentium-II-Chips wurden um zwölf bis 32 Prozent billiger. Der Marktführer rea- giert damit auf die derzeitige Überkapazität bei Prozessoren, eine schwächer als erwartete Nachfrage nach PCs sowie das wachsende Angebot der Konkurrenz.

Die CPU-Schwemme sorgt dafür, daß die Straßenpreise - auch ganz neuer - Bausteine deutlich unter dem Listenpreis liegen. So steht beispielsweise ein Pentium II mit 300 Megahertz bei Abnahme einer größeren Stückzahl mit 375 Dollar in den Listen. Einige Großhändler sollen diese CPU allerdings schon ab 257 Dollar anbieten. AMD verlangt für den neuesten Baustein "K6-2" mit 266 Megahertz offiziell 187 Dollar, er ist aber - zumindest in den USA - für 60 Dollar weniger zu bekommen.

Da die Preispolitik von AMD vorsieht, immer 25 Prozent billiger als Intel zu sein, wird das die Preisschraube weiter nach unten drehen. Insbesondere bei den Low-end-PCs, einem Marktsegment, das Intel erst spät mit den "Celeron"-Chips adressiert hat, stehen dem Käufer demnächst Schnäppchen in Form von PCs unterhalb der 500-Dollar-Marke ins Haus.

Neben AMD tummelt sich mit Cyrix ein weiterer Anbieter von PC-Prozessoren in diesem Bereich. Die Tochterfirma von National Semiconductor stellte kürzlich den "M-II"-Chip vor. Der mit 300 Megahertz getaktete Baustein absolvierte Benchmark-Tests in den Labors der CW-Schwesterpublikation "PC World" ebenso rasch wie ein gleich schnell getakteter Pentium II. Nur daß der Intel-Baustein etwa das Doppelte kostet.