Ueber Mainframe-Auslagerung zum Unix-Einstieg Esprit ersetzt Grossrechner durch Client-Server-Technik

13.05.1994

SAN FRANZISKO (IDG) - Die US-Zentrale des weltweiten Bekleidungskonzerns Esprit modernisiert ihre Informationstechnik mit Client-Server-Systemen unter Unix. Um sich beim Umstieg nicht mit Altlasten plagen zu muessen, wurde die Grossrechner-DV ausgelagert.

"Jetzt koennen wir alle Energien in die neue Umgebung stecken", freut sich Pete Bates, Esprits Vice-President Systeme, der sich nun nicht mehr um die auf dem Mainframe laufenden Finanz- und Grosshandelsanwendungen zu kuemmern braucht. Dafuer sorgen in den kommenden zwei Jahren die kalifornischen Dienstleister von der Software Maintenance Specialists Inc., Santa Ana.

Die Aufgabe von Bates und seinen 40 Mitarbeitern ist es, bis dann - spaetestens aber in 36 Monaten - so viele Client-Server- Anwendungen auf Basis der Sybase-Datenbank zu entwickeln, dass das gesamte operative Geschaeft auf den 20 eben erworbenen RS/6000- Workstations abgewickelt werden kann. Fuer besonders umfangreiche Anwendungen erwaegt die Unternehmensleitung darueber hinaus die Anschaffung von High-end-Servern von Sun oder Hewlett-Packard.

Laut Bates hat sich sein Unternehmen vor allem aus Kostengruenden fuer die Unix-Loesung entschieden. Bereits in der Umstiegsphase erwartet er Einsparungen von zehn Prozent. In zwei bis drei Jahren soll das DV-Budget um 25 Prozent gesunken sein. Vor allem wegen der als "Umstiegs-Outsourcing" bezeichneten Vorgehensweise haelt Gerald Rydbert, Berater von Andersen Consulting und Spezialist fuer die Planung von Geschaeftsablaeufen, die von Bates angepeilten Kosteneinsparungen fuer durchaus realistisch.

Fuer Bates ist der Umstieg auf Unix lediglich ein weiterer Schritt im Rahmen der Firmenstrategie, "mehr aus jedem investierten Dollar herauszuholen". Dazu gehoert auch, dass das IT-Personal in den letzten drei Jahren um ein Drittel abgebaut wurde. Nicht bekannt ist, welche Plaene der Konzern bezueglich der 80 DV-Spezialisten verfolgt, die in den europaeischen und asiatischen Niederlassungen mit AS/400-Midrange-Rechnern arbeiten.

Die Vorgehensweise von Esprit ist nicht ungewoehnlich. Barbara Anderson, Chefin der Systemberatung BVAC, San Carlos, Kalifornien, weist darauf hin, dass vor allem Wiederverkaeufer dazu neigen, ihre bisherige Datenverarbeitung auszulagern, um durch die Einfuehrung einer neuen Generation von Lagerhaltungssystemen Personal abzubauen und generell Kosten zu sparen.