Über den 386er, die Technik und sonstige Mißverständnisse

20.04.1990

Personal Computer, Desktops, Workstations, Personal Workstations, Server, Power Systems, Departmental Systems. Der DV-Spezialist muß sie nicht alle mit Namen kennen, die Nicht-Rechenzentrums-Computer auf der Basis von superschnellen Mikroprozessoren - unter dem Aspekt "Informationswert" gesehen, ist diese fachenglische Nomenklatur ein Graus. Den Vogel schießt derjenige Hersteller ab, der den "PC" in Pressemitteilungen, Werbebroschüren und Produktblättern neuerdings durch "Programmable Workstation", kurz: PWS, ersetzt. So ärgerlich es natürlich ist, daß sich die Hersteller um klare Aussagen herumdrücken, was insbesondere die Frage der Wirtschaftlichkeit von verteilten Systemen betrifft: Erfahrene Hardwareplaner, für die "Distributed Data Processing" kein Fremdwort ist, werden sich nicht irre machen lassen. Soviel immerhin ist klar: Die "neue Mikro-Generation" (386, 486, RISC etc.) kann dem Mainframe nicht das Wasser abgraben - gegenteilige Aussagen aus der Ecke der PC-Anhängerschaft gab es ja. Denn für die Speicherung und Verwaltung von Massenda sind die Neuen nicht geeignet. Welche Systeme vor Ort, am Arbeitsplatz, eingesetzt werden, hängt von der Anwendung ab - K.o.-Kriterien sind Leistung und Preis. Diesbezüglich bieten 386er und 486er einiges, was das Beraterherz erfreut. In der Haut eines Benutzers, der sich für s e i n System zu entscheiden hat, möchte man freilich nicht stecken. Ein "persönlicher" Computer ist immer nur so gut wie der Benutzer, der mit ihm arbeitet. Das heißt, PC muß, was seine Tool-Funktion betrifft, vom Anwender her gedacht sein - wahrlich eine Binse, nur wird sie von den Herstellern nicht beachtet. Es ist töricht, beim PC die Komplexität der Technik (386, 486, RISC etc.) ins Blickfeld des Benutzers zu zerren. Dieser Appell ist nicht neu. Ändern wird sich vermutlich nichts. de