Ueber 20 Hersteller gruenden Forum MMCF will Servicequalitaet fuer Multimedia-Anwendungen definieren

02.07.1993

AUSTIN (IDG) - Mehr als zwanzig Hersteller gruendeten im texanischen Austin das "Multimedia Communications Forum" (MMCF). Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Gremien, die sich mit Multimedia-Uebertragungstechniken befassen, sieht das Forum seine Aufgabe in der Entwicklung von Standards fuer die Servicequalitaet von Multimedia-Netzen.

Die Gruppe, zu der Firmen wie AT&T, IBM oder Siemens zaehlen, hofft darauf, internationale Standards entwickeln zu koennen, die den Anwendern eine Entwicklung von kompatiblen Multimedia- Applikationen mit spezifischen Kategorien der Servicequalitaet erlaubt. Deshalb unterscheidet sich diese Initiative nach Angaben von David van Voorhis, President des MMCFs und Manager bei IBM, von anderen Gruppierungen, da ihr Fokus auf dem Gebiet der Enduser-Applikationen liegt.

Die meisten anderen Gremien haetten ihre Arbeit, so Voorhis, mehr auf die Probleme bei der Verkabelung und der Installation ausgerichtet. MMCF werde sich im Kontrast dazu nicht darum kuemmern, ob eine neue Technologie nun 100 Mbit/s oder 155 Mbit/s unterstuetze, sondern nur die Erwartungen der Anwendern in bezug auf die Servicequalitaet betrachten.

Die entsprechenden Kategorien will MMCF eigenen Angaben zufolge jeweils verabschieden, sobald eine neue Applikation definiert ist. In den USA ist beispielweise, so der MMCF-President, geplant, dass die hoechste Uebertragungsqualitaet fuer Desktop-Videokonferenzen eine maximale Netzverzoegerung von 50 Millisekunden toleriere.

Auf dem Gruendungstreffen in Austin bildete das Forum zwei Arbeitsgruppen: Ein Marketing-Komitee, das die Applikationen benennt, die naeher untersucht werden, sowie einen technischen Arbeitskreis, der die Netzanforderungen fuer die Anwendungen festlegt. Darueber hinaus wurde ein weiteres Panel eingesetzt, das fuer die Zusammenarbeit mit anderen Gremien und Vereinigungen wie die Interactive Multimedia Association, deren Schwerpunkt auf dem Gebiet der Desktop-Multimedia-Standards liegt, zustaendig ist. Nicht zuletzt soll auch, wie es heisst, Kontakt zu den zahlreichen europaeischen Standardisierungsgremien aufgenommen werden.