Mini-Prozessoren ausreichend vorhanden:

UdSSR konnte DV-Preise senken

26.08.1983

HAMBURG (VWD) - Die Sowjetunion hat offensichtlich den langjährigen Engpaß in der Massenproduktion von Mini-Prozessoren überwunden. Indiz ist nach Ansicht des Instituts für Ost-Marktforschung (Hamburg) die Tatsache, daß heute weniger als 50 Prozent der EDV-Produktion in den militärischen Bereich gehen. Aber auch programmgesteuerte Werkzeugmaschinen und Roboter seien zur Genüge vorhanden.

Dies macht deutlich, daß jetzt dem zivilen Bereich ausreichend Mini-Prozessoren zur Verfügung stehen. Das Institut weist darauf hin, daß noch im September 1980 in der UdSSR darüber Klage geführt wurde, daß durch den extremen Mangel an Mini-Prozessoren unter anderem der Export von Turbinen behindert wurde.

Für diese Turbinen mußten Mini-Prozessoren importiert werden. Auch die Produktion programmgesteuerter Werkzeugmaschinen von Industrierobotern wurde stark behindert. Eis zum Beginn der 80er Jahre gingen 75 Prozent der sowjetischen EDV-Produktion in den militärischen Bereich, darunter auch Mini-Prozessoren.

Nach einer Aufstellung des Hamburger Instituts ergibt sich für die UdSSR folgendes Bild der Produktion programmgesteuerter Werkzeugmaschinen, Industrieroboter und automatischer Fertigungslinien in Stück:

Durch die Massenproduktion von Mini-Prozessoren wurden die Preise für EDV-Anlagen 1982 stark herabgesetzt. Die erste Preiskorrektur erfolgte bereits 1975, wo die Preise um 35 Prozent reduziert wurden. 1982 wurden die Preise halbiert.