Intrepid Ibex

Ubuntu 8.10 Linux im Test

31.10.2008
Von Markus Franz

Private Daten verschlüsseln

Auch wer seine private Daten gegen ungebetene Besucher schützen möchte, wird sich mit Ubuntu 8.10 wohler fühlen: Der private Benutzerorder lässt sich nun komplett verschlüsseln. Bisher war eine Verschlüsselung nur für Linux-Experten und über eine gesamte Partition möglich, beispielsweise mit LVM+LUKS. Seit der Kernel-Version 2.6.19 steht mit "encryptfs" und dem Kernel-Schlüsselbund aber eine leistungsfähige Umgebung bereit, um die eigenen Daten zu schützen. Damit lässt sich gezielt ein bestimmter Mountpoint (also auch "/home") verschlüsseln.

In Ubuntu 8.10 gibt es dafür nun erstmals eine komfortable grafische Oberfläche im Kontextmenü. So lassen sich zum Beispiel die eigenen SSH-Schlüssel für den Zugriff auf Server in einem sicheren Verzeichnis zentral ablegen. Auch die Steuererklärung kann man nun effektiv schützen. Selbst wenn das Notebook verloren geht, bleiben die Daten jedem Dritten verborgen.

Ubuntu 8.10 unter der Haube

Die angenehmste Neuerung hinter der Oberfläche von Ubuntu 8.10 ist die neue Architektur für Kernel-Updates, genannt DKMS. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit Dell entstanden, das Ubuntu als einziger großer Hardwarehersteller vorinstalliert auf einigen Geräten ausliefert. Damit werden Treiber automatisch neu gepackt, wenn auf dem System ein neuer Linux-Kernel installiert wird. Das macht es möglich, einen neuen Kernel deutlich schneller als bisher an Ubuntu-Nutzer auszuliefern: Man braucht nun nicht mehr zu warten, bis auch die Treiber auf den neuen Kernel angepasst sind. Sicherheitsupdates und neue Funktionen kommen so ab Ubuntu 8.10 deutlich schneller beim Anwender an. Schade nur, dass dieses Feature erst jetzt kommt - es wäre bereits in Ubuntu 8.04 LTS nützlich gewesen.