Integration von Netzadaptern auf Motherboard

U.S.-Robotics-Technik hilft 3Com gegen Intel

13.06.1997

Die Lösung für das Problem ist 3Com sozusagen mit der Übernahme von U.S. Robotics ins Haus geschneit. Die Kalifornier sind in der Lage, mit Hilfe des von U.S. Robotics entwickelten DSP-Verfahrens einen Chip für die Systemplatine zu liefern. Dieser bietet laut Dave Tolwinski, General Manager der 3Com Switching Division, Adapter-, Modem- sowie DSL-Modem-Funktionalität (DSL=Digital Subscriber Line).

Dem Manager zufolge kann die DSP-Technik auch in Switch-Prozessoren verwendet und auf neue Switching-Features aufgerüstet werden. Sie unterstütze ferner, so Tolwinski, die Network Architecture Transcendware von 3Com. Zum Konzept von Transcendware gehört es, Intelligenz auch auf Adaptern und Modems zu integrieren, damit diese Komponenten selbständig Routinen ausführen, die den individuellen Zugriff der Nutzer auf Ressourcen im Netzwerk kontrollieren.

Analysten räumen 3Com mit dem softwaregesteuerten Chip DSP, der bislang überwiegend in Modems verwendet wurde, durchaus Erfolgschancen gegen Intels 82558-Controller ein. Die Marktforscher von IDC glauben, daß DSP in Sachen Adapterfunktionalität Vorteile gegenüber der Intel-Methode aufweist und PC-Herstellern die Chance gibt, ohne die Motherboards von Intel auszukommen. Laut IDC wollen sich Anbieter wie Acer und Dell, die gegenwärtig standardmäßig 3Com-Adapter in ihre Produkte einbauen, so wenig wie möglich an den Chipgiganten binden.

Nach Ansicht der Insider ist ein Plus der DSP-Technik, einen Chip für mehrere Applikationen nutzen zu können. 3Com habe dadurch die Möglichkeit, DS-Prozessoren billiger als anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise zu produzieren.