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U.S. Postal beendet Internet-Experiment

04.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der United States Postal Service, größte Post der Welt, hat seinen vor drei Jahren gestarteten Service "NetPost Mailing Online" zum 1. September wieder eingestellt. Kunden konnten dort elektronische Dokumente in Postkarten und Briefe umwandeln und per Sackpost zustellen lassen. Die Nachfrage nach derartigen Service hatte das Unternehmen offenbar massiv überschätzt. "Wir haben bei diesem Experiment eine Menge gelernt, allerdings wichen einige Lektionen deutlich von unseren anfänglichen Erwartungen ab", schrieb der Chief Counsel for Ratemaking Daniel Foucheaux in einem Brief an die Postal Rate Commission.

Details über die Zahl der via NetPost zugestellten Dokumente oder die Kosten des Projekts sind laut "Wall Street Journal" nicht bekannt. Aus einer früheren Veröffentlichung ging hervor, dass der Dienst über einen Zeitraum von 24 Wochen bis Ende Februar 2003 Einnahmen von 2,5 Millionen Dollar generierte und operative Kosten in Höhe von 2,3 Millionen Dollar verursachte. Laut U.S. Postal wurden während der gesamten dreijährigen Laufzeit "Millionen" von Schriftstücken verarbeitet.

An der so genannten Hybrid-Post hat das Unternehmen generell aber auch weiterhin Interesse. Ein Nachfolger für NetPost Mailing Online könne eventuell von einem privaten Anbieter übernommen werden, so der Postal Service. Die Kunden lesen offenbar Dokumente immer noch lieber schwarz auf weißem Papier. Im vergangenen Jahr hatte U.S. Postal seinen bereits elektronischen Kurierdienst "PosteCS" eingestellt, und auch UPS beendete einen seit vier Jahren bestehenden Service zur sicheren elektronischen Zustellung von Dokumenten. (tc)