Drucker und DBMS sollen Auschreibungs-Regeln zuwider laufen

U.S. - Behörde entzieht Zenith 500-Millionen-Dollar-Kontrakt

02.03.1990

MENLO PARK (IDG) - Das "General Service Administration Judical Board" (GSA) hat Zenith den Navy-Auftrag in Höhe von 534 Millionen Dollar genommene weil sowohl das Datenbankmanagement-System als auch die Non-Impact-Drucker nicht den Auftragsspezifikationen entsprachen.

Gegen den sogenannten "Navy-Companion"-Vertrag, der Zenith Data Systems (ZDS) bereits im November vergangenen Jahres zugesprochen worden war, hatte die Government Technology Services Inc. (GTSI) sofort Protest eingelegt. Die GTSI, ein großer Regierungslieferant, begründete ihren Protest damit, daß ZDS der Navy falsche Angaben über den Software-Preis gemacht habe und unerlaubte Gespräche zwischen Navy und ZDS geführt worden seien, nachdem die Angebote bereits eingereicht waren.

GSA-Richter Joseph A. Vergilio und zwei seiner Kollegen gaben als Grund für den Zenith-Rausschmiß allerdings weder die unerlaubten Gespräche noch die Angabenen zum Software-Preis an, sondern monierten, daß zwei der angebotenen Komponenten nicht für den allgemeinen Markt angekündigt waren, wie es die Regeln der öffentlichen Ausschreibungen verlangen.

Beim Datenbankmanagement-System Handelt es sich Vergilio zufolge um eine von Zenith modifizierte Version von "Dataease", dem Datenbanksystem von Dataease International, das SQL anstatt der Dataease-eigenen Abfragesprache DQL implementiert hat.

Beim Drucker handelt es sich laut Vergilio um einen Canon LBP-8111: "Das Angebot enthält keinen Beweis dafür, daß der vorgeschlagene Drucker für den allgemeinen Markt lieferbar, ist."

ZDS will die Entscheidung der Behörde, anfechten: "Dort, wo der Beschwerde stattgegeben worden ist, verstößt die Entscheidung unserer Auffassung nach den Ausschreibungsregeln und den Fakten des Falles", erklärte ein Zenith-Sprecher.