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Bezahlte Tweets

Twitter sperrt fremde Werbenetzwerke aus

25.05.2010
Von pte pte
Twitter will Werbung in den Nutzer-Timelines in Zukunft nur noch sich selbst erlauben.

Wie das Unternehmen bekannt gegeben hat, wurden die Richtlinien dahingehend überarbeitet, dass Dritte sowie Entwickler künftig keine Anzeigen mehr in die Streams der Nutzer integrieren dürfen. Davon betroffen sind in erster Linie Werbenetzwerke wie Ad.ly oder 140 Proof. Twitter-COO Dick Costolo begründet den Schritt damit, dass das einzigartige Nutzungserlebnis des Microblogs damit erhalten werden soll. Bezahlte Tweets wird Twitter künftig dem eigenen Werbesystem "Promoted Tweets" vorbehalten. Der Suchanzeigen-Service startete Mitte April dieses Jahres.

Twitter begründet den Schritt nicht nur damit, dass das "Nutzungserlebnis" erhalten werden soll. Die Rede ist auch von Kosten - Sicherheit, User-Support, etc. - die das Unternehmen zu tragen habe, um das Werbesystem am Laufen zu halten. Diese Kosten will Twitter ganz offensichtlich nicht für die fremden Werbenetzwerke übernehmen. Letztlich ist den Betreibern daran gelegen, die Werbetreibenden für den eigenen Dienst zu gewinnen.

Noch ist unklar, wie viel Geld "Promoted Tweets" für das Unternehmen tatsächlich abwerfen wird. Branchenkenner stellen dem Werbesystem aber durchaus gute Erfolgschancen in Aussicht. "Ich glaube, dass es sich hier um ein erfolgversprechendes Modell handelt, weil es sehr sorgfältig gestartet wird und auf die Nutzerbedürfnisse Rücksicht nimmt", meint etwa Microblog-Experte Günter Exel gegenüber pressetext. Die Herausforderung sei, die Werbung genau auf die Nutzerinteressen abzustimmen.

Gleichzeitig versicherte Twitter, dass die Postings der Nutzer auch in Zukunft in deren "Besitz" bleiben. Das bedeutet, dass diese auch weiterhin zu Werbezwecken gekauft werden können. (pte)