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Millionen Nutzer, kein Umsatz

Twitter - Geschäftsmodell verzweifelt gesucht

07.04.2009

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Bislang lehnte der Zwitscher-Dienst alle Kaufangebote ab - "stark, profitabel und unabhängig" wolle man sein, sagt Mitgründer Biz Stone. Das zweite Ziel liegt jedoch in weiter Ferne. In den ersten drei Jahren setzten Stone und seine Mitstreiter ausschließlich darauf, eine große Fan-Gemeinde aufzubauen. Der Erlös liegt jedoch nahe bei Null. Erst jetzt, da das Zwitschern in der Technologie-Branche laut vernehmbar ist, sollen auch Einnahmen fließen. Seit Januar sucht ein neu eingestellter Manager nach Geschäftsmodellen.

Microblogging, Tweets und Follower: Das Twitter-Vokabular

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat in den vergangenen Monaten enorm an Popularität gewonnen. Die wichtigsten Begriffe:

  • Der Name Twitter stammt vom englischen Wort für zwitschern.

  • Twitter bezeichnet man als Microblogging-Dienst. Nutzer können kurze Nachrichten von maximal 140 Zeichen veröffentlichen. Als Kanäle stehen beispielsweise das Web und SMS zur Verfügung; es gibt aber auch viele Client-Programme.

  • Tweet oder Update nennt man neue Einträge eines Nutzers.

  • Wer die Nachrichten eines anderen Nutzers abonniert, ist ein Follower.

Die Ideen sind vage: Twitter hat etwa mit Werbung experimentiert, auch eine kostenpflichtige Premium-Version für Unternehmen war im Gespräch. Doch viele Nutzer machen noch keine Umsatzmillionen: Andere soziale Netzwerke hatten bislang große Probleme, die Publikumsgunst in Geld umzumünzen. Und wie reagieren die Nutzer, wenn plötzlich Werbung erscheint? Die Konkurrenten sind nur einen Klick entfernt, zumal Dienste wie Friendfeed technisch überlegen sind.

Hektisch werden müssen die Gründer indes nicht. Mit 55 Millionen Dollar stärken mehrere Investoren dem Unternehmen den Rücken. Das dürfte ihm einige Zeit geben, um aus dem Hype auch finanziell einen Hit zu machen. (dpa/tc)