Spitze nur noch mit Stand-alone-Systemen:

TV-Hersteller ziehen mit IBM gleich

23.07.1982

WELLESLEY (nw) - IBM, lange Jahre auch Spitzenreiter der Textverarbeitungsindustrie, verliert zunehmend Marktanteile an Unternehmen wie Wang und Xerox. So konnte der Computerriese 1981 der Venture Development Corp. (VDC) zufolge nur noch weniger als ein Viertel aller in diesem Jahr verkauften Textverarbeitungssysteme an den Anwender bringen.

Für Big Blue stellt sich den Marktforschern zufolge das Problem, irgend etwas falsch zu machen, nicht. Vielmehr habe nun auch die Konkurrenz ähnliche Erfolge. Zur Zeit teilen sich noch fünf Hersteller diesen Markt. So werden mehr als 70 Prozent der weltweit installierten Textverarbeitungsanlagen der Reihe nach von IBM, Xerox, CPT, Wang und Lanier ausgeliefert.

Ihre Position als Nummer eins hat IBM den Analysten zufolge vor allem ihrer Strategie zu verdanken, in allen drei Teilbereichen der Textverarbeitung präsent zu sein. So liefert das Unternehmen sowohl Stand-alone-Anlagen, Geräte mit verteilter Logik sowie verteilte Datenzugriffssysteme. Doch nur noch im Stand-alone-Bereich führe IBM eindeutig. Hier befindet sich mehr als die Hälfte des Marktes fest in IBM-Hand, während sich der nächste mit sechs Prozent zufriedengeben muß. Bei Systemen mit verteilter Logik ist jedoch Wang das erfolgreichste Unternehmen.

Rege Konkurrenz herrscht dagegen im Markt der verteilten Zugriffssysteme. Hier habe sich erst in den vergangenen Jahren ein Markt aufgebaut, so daß auch Unternehmen wie Xerox, Lexitron, CPT und Syntrex erfolgreich verkauften.

Absatzchancen sehen die Analysten nun vor allem für die Hersteller, die eine durchgängige Produktlinie haben. Denn mit Geräten der unteren Klasse könnten Einsteiger geködert werden. Immerhin tätigen laut VDC mehr als die Hälfte der potentiellen Textverarbeitungsanwender weniger als fünf Millionen Dollar Jahresumsatz, und 44,3 Prozent wollen sich innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Anlage kaufen.