Neuer Chef kommt im März

Turbulente Tage bei CSC

09.02.2012
Nach viermonatiger Suche hat CSC mit Mike Lawrie einen neuen CEO gefunden. Er kommt im März. Die Präsentation des jüngsten Quartalsergebnisses blieb ihm damit erspart.
Mike Lawrie, aktueller CEO des britischen IT-Dienstleisters Misys, wird im März 2012 den Chefposten bei CSC übernehmen.
Mike Lawrie, aktueller CEO des britischen IT-Dienstleisters Misys, wird im März 2012 den Chefposten bei CSC übernehmen.
Foto: Misys

Lawrie ist derzeit noch CEO des britischen IT-Dienstleisters Misys und wird seinen neuen Job Ende März antreten, hat aber bereits einen Sitz im CSC-Verwaltungsrat. Damit endet eine viermonatige Suche, ausgelöst durch die Ankündigung des aktuellen CSC-Chefs Michael Laphen, innerhalb eines Jahres vom Posten zurückzutreten.

Die Demission von Lawrie löst bei Misys ein Stühlerücken aus: Dienstag veröffentlichten die Briten ihre Pläne für einen Merger mit dem schweizerischen Wettbewerber Temenos. Deren Geschäftsführer Guy Dubois wird das verschmolzene Unternehmen leiten.

CSCs neuer Chef wird einige schwierige Aufgaben zu meistern haben. Ganz oben auf der Agenda dürften die finanziellen Probleme stehen, die den IT-Anbieter derzeit plagen. Im dritten Quartal fuhr das Unternehmen einen Verlust in Höhe von knapp 1,4 Milliarden Dollar ein, der Umsatz sackte um 5,8 Prozent auf 3,76 Milliarden Dollar ab. Ursache des großen Fehlbetrags ist eine Abschreibung von 1,49 Milliarden Dollar in Großbritannien. Die britischen Behören hatten den Vertrag über ein Projekt zur Einführung einer digitalen Patientenakte nicht wie erwartet abgeschlossen, weil sie mit den Leistungen von CSC nicht einverstanden waren. Das CSC-Management betonte, ohne die hohen Abschreibungen hätte man Profit gemacht, räumte aber ein, dass weitere Fehlbeträge möglich sind, je nach Ausgang der Verhandlungen mit der britischen Regierung.

Probleme gibt es auch in Dänemark, wo der lokale Mobilfunkbetreiber TDC seinen IT-Partner CSC ablöste und durch Tata Consultancy Services (TCS) ersetzte. TDC war bislang der größte Kunde aus der Privatwirtschaft für die dänische CSC. Die Niederlassung ist zudem Ziel einer Ermittlung der US-Börsenaufsicht. Securities and Exchange Commission (SEC) wegen Verdachts auf Kursmanipulation. Die Untersuchungen erstrecken sich auch auf Australien. Dort war es angeblich zu internen Buchungsfehlern gekommen. (jha)