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Turbolinux glückt Börsengang

19.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Viereinhalb Jahre nach dem geplatzten Debut am Nasdaq National Market ist der jüngsten Reinkarnation von Turbolinux als erstem Linux-Distributor im Asien-Pazifik-Raum ein IPO (Initial Public Offering) geglückt. Das Unternehmen aus Tokio gab am Osaka Stock Exchange 10.000 Aktien zum Preis von je 100.000 Yen aus und erzielte damit insgesamt rund neun Millionen Dollar.

Der Weg an die Börse war für die bereits 1992 gegründete Company lang und steinig: Trotz der Anfangserfolge in Asien als einer der ersten Linux-Distributoren gelang Turbolinux der erhofften Durchbruch im US-Markt nicht, stattdessen wurden in drei Finanzierungsrunden rund 100 Millionen Dollar aufgebraucht. Im Mai 2001 machte die Company dann die bereits im Februar vollzogene Übernahme des Linux-Dienstleisters rückgängig (siehe auch: "Turbolinux und Linuxcare sagen Hochzeit ab"), den IPO hatte Turbolinux bereits Ende März abgeblasen (siehe auch: "Turbolinux sagt Börsengang ab"). Nach dem Scheitern einer vierten Finanzierungsrunde entschied das Unternehmen schließlich, Name und Betriebssystemgeschäft an die japanische Firma Software Research Associates Inc. zu verkaufen, um sich künftig nur noch um die Server-Software zu kümmern (siehe auch: "Turbolinux verkauft Betriebssystemgeschäft nach Japan". Während aus dem US-Geschäft um die Softwarelinie "PowerCockpit" der Anbieter Mountain View Data hervorging, wechselte Turbolinux im vergangenen Jahr erneut den Besitzer. Seit der Übernahme durch den japanischen Softwareanbieter Livedoor hat die Company offenbar ruhigeres Fahrwasser erreicht. Im Februar 2005 teilte Turbolinux mit, dass sie in Japan und im China-Geschäft profitabel geworden sei. (mb)