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Ankara empört über Abhöraktion

Türkei sperrt auch Youtube

28.03.2014

Kritik von Kroes

Die für die digitale Wirtschaft zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes kritisierte die YouTube-Sperre. "Das ist noch eine verzweifelte und traurige Entscheidung in der Türkei", schrieb Kroes auf Twitter. "Ich unterstütze alle Forderungen nach wirklicher Freiheit und Demokratie. In Europa stehen wir für ein offenes Internet - und freie Meinungsäußerung darin."

In der vergangenen Woche hatten die Behörden bereits Twitter gesperrt, der in der Türkei als Enthüllungsplattform genutzt wird. Am Mittwoch ordnete aber das Verwaltungsgericht in Ankara an, die Vollstreckung der Sperre auszusetzen. Der Zugang blieb aber zunächst gesperrt. Erdogan hatte den für seine Gegner wichtigen Kommunikationskanal blockieren lassen. "Twitter und solche Sachen werden wir mit der Wurzel ausreißen", sagte Erdogan.

Viele Türken umgehen die Sperre. Zunächst war die Zahl der Tweets aus der Türkei sogar gestiegen. Die Behörden bauten die Blockade dann aber aus. In den vergangenen Tagen halbierte sich die Zahl der Tweets auf etwa 750 000 täglich halbiert. Die Twitter-Sperre stieß bei westlichen Regierungen und der EU auf scharfe Kritik. (dpa/mb)