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TSMC-Prognose verstört die Börsianer

26.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wie angespannt die Situation an den Börsen derzeit ist, kann man an der Reaktion auf die Prognose weltgrößten Chip-Auftragsfertigers TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Co.) ablesen: Das Unternehmen erwartet ein schwaches zweites Halbjahr und schickte damit zahlreiche Technologiewerte in den Keller.

Dabei war das Ergebnis von TSMC für das zweite Quartal passabel ausgefallen - die Einnahmen stiegen um 23 Prozent auf 44,2 Milliarden Taiwan-Dollar (umgerechnet 1,33 Milliarden US-Dollar). Allerdings lag der Nettogewinn bei nur 9,31 Milliarden Taiwan-Dollar oder 49 Taiwan-Cent pro Aktie - das sind zwar 40 Prozent mehr als im vorhergehende ersten Quartal, allerdings hatten Analysten laut Dow Jones Newswires mit 65 Taiwan-Cent je Anteilschein gerechnet.

"Beginnend mit dem dritten Quartal sehen wir eine Pause in der Markterholung", warnte TSMC-Chairman Morris Chang. Er rechnet mit sinkenden Waferlieferungen und Chippreisen und geht zudem davon aus, dass die Wachstumserwartungen der Halbleiterbranche für dieses und das kommende Jahr reduziert werden müssen. Die geplanten Investitionen in neue Fertigungsanlagen reduziert TSMC von zuvor geplanten 2,5 Milliarden Dollar auf nur noch zwei Milliarden Dollar.

Der Kurs von TSMC fiel nach Bekanntgabe der Prognose an der NYSE zum Fixing um 18 Prozent auf 9,08 Dollar. In Mitleidenschaft gezogen wurden auch zahlreiche Wettbewerber. Beispielsweise gaben der Philadelphia Semiconductor Index um 35,65 auf 318,05 Punkte und der Nasdaq Composite um 50,15 auf 1240,08 Punkte nach. (tc)