Stellenangebote für DV-Spezialisten im regionalen Vergleich

Trübe Aussichten für die Ostregionen

03.01.1997

EMC-Chef Hans Mitterholzer hat den Anteil der Stellenofferten für IT-Spezialisten am Gesamtmarkt für Fach- und Führungskräfte bezüglich der regionalen Verteilung untersucht. Dabei hat er festgestellt, daß von 100 Stellenanzeigen für Manager und Spezialisten in Hessen 30 an Soft- und Hardware-Experten gerichtet sind, in Mecklenburg-Vorpommern dagegen nur drei.

Die große Nachfrage nach Computerfachleuten in Hessen rührt nach EMC-Angaben vor allem von der starken Konzentration der Finanzdienstleister im Einzugsbereich der Metropole Frankfurt her. Zum einen ist der Bedarf der Banken, Sparkassen und Versicherungen an IT-Profis traditionell sehr hoch. Schon immer haben diese Unternehmen sie bei der Realisierung neuer Technologien eine Vorreiterrolle übernommen. Zum anderen siedelten sich im Gefolge dieser Entwicklung zwangsläufig IT-Berater und Softwarehäuser an, die wiederum die Personalnachfrage anheizen.

Allerdings steht Bayern seinem nördlichen Nachbarland kaum nach. Im Freistaat galten 1996 von 100 Ausschreibungen immerhin 29 den Computerexperten. Hier haben die Software- und Systemhäuser in Verbindung mit der High-Tech-Industrie ein besonderes Gewicht. Im Einzugsbereich München stammt von IT-Anbietern ein Viertel aller Stellenangebote für Fach- und Führungskräfte.

Düsseldorf hat sich als Hauptstadt der Telekommunikation etabliert. Die Firmen dieser Branche schalten in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen am regionalen Stellenmarkt fast acht Prozent der Offerten für Fach- und Führungskräfte und 18 Prozent der Ausschreibungen für IT-Fachleute.

Berlin hält am DV-Markt einen mittleren Platz. In der Hauptstadt haben sich Beratungsunternehmen noch nicht so ausgebreitet wie in westdeutschen Metropolen. Das gilt insbesondere für die Softwarebranche, die zusammen mit den DV-Beratern nur sechs Prozent der Stellen für Fach- und Führungskräfte ausschreibt.

Ähnlich wie in Berlin ist die Arbeitsmarktsituation auch in den neuen Bundesländern. Die Chancen für IT-Beschäftigte werden dadurch zusätzlich gemindert, daß viele Westfirmen ihre Ostniederlassungen von ihren Stammsitzen aus verwalten. Die entsprechenden Organisationseinheiten mit den Rechenzentren sind an die Standorte gebunden, an denen sich der Bedarf für DV-Personal konzentriert.

DV-JOBS

Anteile an den regionalen Märkten*, Januar bis November 1996

Hessen 30

Bayern 29

Nordrhein-Westfalen 24

Baden-Württemberg 24

Hamburg 21

Niedersachsen 16

Schleswig-Holstein 15

Berlin 14

Rheinland-Pfalz 14

Saarland 14

Bremen 11

Sachsen 6

Brandenburg 5

Thüringen 5

Sachsen-Anhalt 4

Mecklenburg-Vorpommern 3

*Angaben in Prozent

Quelle: EMC Medienservice