Trotz einiger offener Fragen

Trotz einiger offener Fragen Apple wärmt sich am neuen Geschäftserfolg

24.04.1998

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 1997/98, das am 27.März 1998 endete, erwirtschaftete die Firma um den ewigen Interimschef und Apple-Gründer Steve Jobs 55 Millionen Dollar Profit beziehungsweise 38 Cent pro Aktienanteil.Der Umsatz allerdings fiel um 13 Prozent von 1,6 auf 1,4 Milliarden Dollar.In diesem Umstand sehen einige Analysten auch Grund zur Skepsis: Apple ist seit 1995, als es einen Umsatz von rund elf Milliarden Dollar erzielte, auf ein Sechs-Milliarden-Dollar-Unternehmen geschrumpft. Außerdem errechnete das zur Gartner Group gehörende Marktforschungsinstitut Dataquest, daß sich Apples weltweiter Marktanteil bei PC-Systemen von 4,6 auf marginale 2,6 Prozent reduziert hat.

Dem stehen positive Entwicklungen in der Geschäftsbilanzierung gegenüber: So stieg die Zahl verkaufter Rechner im abgelaufenen Quartal um acht Prozent auf 650000 Stück.Bei etwas mehr als der Hälfte aller an den Käufer gebrachten Macintosh-Maschinen handelte es sich um die im November 1997 vorgestellte "G3"-Generation - teurere Systeme mit größerer Gewinnspanne.

Unter der Leitung von Jobs konnte zudem der Gegenwert des Lagerbestands im Vergleich der zweiten Vierteljahreszeiträume 1997 und 1998 von 509 auf 257 Millionen Dollar praktisch halbiert werden.Die Bruttogewinnmarge, eine weitere wichtige Kennziffer für den Gesundheitszustand eines Unternehmens, wuchs von 19 auf 25 Prozent.Schließlich konnten die Kosten im Unternehmen um fünf Prozent zurückgefahren werden.Apple setzt ferner auf einen Schwung neuer Produkte, die im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen werden.Hierzu gehören Note- books und Einsteigersysteme.Keine Antwort allerdings hat die Jobs-Company auf die seit Monaten heiß gehandelten PCs, die unter 1000 Dollar kosten.IDC-Analyst Eric Lewis sieht in diesem Versäumnis einen gravierenden Wettbewerbsnachteil für Apple.Insbesondere im Segment Erziehung/Bildung, den Apple als angestammte Nische betrachtet, konkurrieren Hersteller mit billigen PCs auf Basis von Intel-CPUs und Microsoft-Betriebssystem erfolgreich gegen das Macintosh-Unternehmen.