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Trostpreis für deutsche Informatikstudenten in Delhi

14.08.2006
Absolventen der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) erhielten anlässlich eines weltweiten Informatikwettbewerbs in Indiens Hauptstadt den Trostpreis für Innovation.

Am Wochenende ging der vor allem von Microsoft und BT gesponserte Imagine Cup in Delhi zu Ende. Er zählt sicherlich zu den größten Studentenwettbewerben weltweit, denn immerhin beteiligten sich über 65.000 junge IT-affine Studiosi aus 110 Ländern an dieser Veranstaltung. Die Teilnehmer sind zunächst auf nationaler Ebene in den sechs Kategorien: Software-Design, IT-Infrastruktur, Algorithmus, Visual Gaming und Interface Design gegeneinander angetreten.

Allein aus Deutschland gingen 6500 junge IT-Nachwuchskandidaten an den Start. Schließlich bewertet eine Jury die nationalen und dann die weltweiten Beiträge, so dass sich jetzt in Delhi 76 Teams in den sechs Kategorien zum endgültigen Finale präsentierten. Microsoft stellte insgesamt 125.000 Dollar Siegprämie zur Verfügung.

Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete: "Stell dir eine Welt vor, in der uns Technologie ein gesünderes Leben ermöglicht". Die Hamburger Studenten Mark Thome, Martin Stein, Piotr Wendt und Sven Stegelmeier starteten in der Kategorie Software-Design und entwickelten eine Client-Server-Anwendung mit mobilen Smart-Clients. Damit lässt sich neues Kartenmaterial vor allem für gehbehinderte Menschen erstellen, damit sie sich leichter Routen für kleine Spaziergänge aussuchen können.

Zwar gelang es ihnen nicht, unter die ersten sechs Finalisten zu kommen, dafür erhielten sie aber von BT einen Innovationspreis, der vor allem die Marktreife des Produktes honorierte. Die vier Absolventen freuten sich riesig darüber, dass sie in nächster Zeit zwei Wochen in England bei der BT an ihrem Produkt "Trailblazers" weiterentwickeln können. Es siegte eine Gruppe von der Turiner Universität, gefolgt von einem brasilianischen und einem norwegischen Team. Die Studenten waren sehr gut vorbereitet und präsentierten zum Teil souverän ihre Lösungen. Sie lobten die gute Stimmung und den intensiven Gedankenaustausch. Einer der Hamburger meinte denn auch, er habe seine ausländischen Kommilitonen nie als Rivalen empfunden und man wolle in Kontakt bleiben, um gemeinsam an Ideen zu arbeiten.

Einen deutschen Teilnehmer gab es auch in der Kategorie Algorithmen, in der harte Programmierarbeit gefordert war. Moritz Kroll von der Universität Karlsruhe kam unter die ersten sechs, die ersten drei Plätze räumten die polnischen Informatiker ab. Kroll musste neidlos zugeben: "Die Osteuropäer sind sehr gut in dieser Disziplin". Trostpflaster für den Karlsruher: Er war der einzige Westeuropäer in diesem Finale. In den anderen Kategorien räumten die Franzosen die meisten Plätze ab, aber auch China, Indien, Österreich (die Nachbarn siegten in der Kategorie IT-Infrastruktur), USA, Kanada und Rumänien landeten auf dem Treppchen. (hk)