Kombination aus visueller und akustischer Wahrnehmung erhöht Lerneffekt:

Trittsteine im individuellen Ausbildungsweg

04.12.1981

DV-Anwender gehen mehr und mehr zu hausinterner Schulung Ihrer Mitarbeiter über. Mit der Video-Technik verfügen die Ausbildungsleiter über besonders geeignete Lernhilfen.

Die Kombination aus visueller und akustischer Wahrnehmung (von zum Beispiel einer Grafik und der Stimme der Sprechers) erhöhen um ein Vielfaches den Lerneffekt, der bei lediglich gelesenem Stoff eintritt. Vorteile gegenüber externem Training (zum Beispiel durch Hardware-Hersteller) entstehen, falls die Schulungsprogramme bestimmten Anforderungen genügen. So sollten sie Lernbereitschaft und Leistungswillen wecken und fördern (Attraktivität und Motivation), sich der individuellen Lernfähigkeit und dem Lerntempo des "Trainees" anpassen, dem Mitarbeiter Erfolgskontrollen ermöglichen und für Gruppen- oder Selbststudien geeignet sein.

In die "Marktlücke" - Programme für hausinternes Training - sind in den letzten Jahren eine Reihe von Firmen eingedrungen. Sie bieten Manpower, Software und Teachware in, aber auch Multimediatrainingsprogramme. Einer anfänglichen Begeisterung beim Einsatz solcher hausinternen Verfahren folgten jedoch häufig Ernüchterung, gelegentlich Enttäuschung.

Beratung auch nach Vertragsabschluß

Eine hausinterne DV-Aus- und Weiterbildung sollte beispielweise die aktuellen Trainingskurse auf Hard- und/oder Systemsoftware-Umstellungen oder Release-Änderungen vorbereiten können. Außerdem muß sichergestellt sein, daß der Lieferant des Schulungssystems dem Kunden Beratung und Betreuung - auch nach Vertragsabschluß - sicherstellen kann.

Deltak - in USA eigenen Angaben zufolge Marktführer für

Multimediaschulungsprogramme - bietet seit diesem Jahr auch in Deutschland,

Österreich und der Schweiz seine Produkte und Dienstleistungen an. Multimedia-Lehrer betonen, daß die Videoteile in deutscher Sprache hergestellt werden. Zudem werde das Medium Video mit seinen Möglichkeiten voll ausgenutzt, "Talking Heads" und "Talk Shows" würden jedenfalls vermieden. Um (zum Beispiel bei einem Cobol-Kurs) Keywords und Reserved Words vom erläuternden deutschen Text zu unterscheiden, könnten deutsche Begriffe eingeblendet werden.

Modular aufgebaute Kurse

Das Kursmaterial entspreche also den Gegebenheiten des deutschen Marktes. Die amerikanischen Originale dienten lediglich als Basis für die technischen Inhalte. Die DV-Kurse wurden für den deutschsprachigen Raum neu produziert. So stehe beispielsweise in Kürze eine siebenteilige Kurs-Serie über Michael Jacksons "strukturierte Programmierung" zur Verfügung. Sie entstand in Zusammenarbeit mit mbp in Dortmund.

Deltak-Kursserien sind modular aufgebaut. Die dazu gehörenden Moduln behandeln in sich abgeschlossene Gebiete. So lassen sich die "Bausteine" für einen bestimmten Ausbildungsweg eines Mitarbeiters individuell zusammenstellen. Aus etwa 900 Kursen könnten bestimmte ausgewählt, "verzahnt" und hintereinander geschaltet werden.

Mit Delta Vision, einem computergestützten Multi-Media-Trainingssystem versucht Deltak nach eigenen Angaben den Computer in die Video-, Audio- und Text-Instruktion als viertes Medium zu integrieren. Delta Vision sei auf der Basis von IBMs "Interactive Instructional System" entwickelt worden. Es arbeite mit IBM-3270-Terminals, die an einen größeren IBM-Computer angeschlossen sind. Micro/Delta Vision verwendet Apple-11-Mikro-Computer, wobei dem Kursmaterial PASS (Prof. Autoring Software System) zugrunde liegt.