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Ausgaben 2009 rückläufig

Triste Aussichten für Social-Networking-Werbung

09.07.2009
Von pte pte
Die Werbeinvestitionen im Umfeld von Social Networks sollen nach einer Phase starken Wachstums in diesem Jahr bereits wieder schrumpfen.

Aufgrund der allgemein gekürzten Werbebudgets und der Probleme bei MySpace, einem der größten und wichtigsten Online-Netzwerke, rechnen Experten von eMarketer für 2009 mit einem Minus von drei Prozent in den USA. Die Werbespendings in sozialen Netzwerken sollen demnach rund 1,1 Milliarden Dollar auf dem US-Markt betragen. Im vergangenen Dezember waren die Prognosen noch mit einem Wachstum von 10,2 Prozent angesetzt.

Mit diesem Ausblick bestätigen die Branchenbeobachter ein weiteres Mal, dass auch die Online-Werbung nicht immun gegen die gegenwärtige Wirtschaftskrise ist. "Wir haben immer schon gesagt, dass im Fall einer Werbe-Rezession auch der Online-Markt betroffen sein wird. Dass dieser derzeit stark unter der konjunkturellen Situation zu leiden hat, beweisen die Zahlen aus der Jahresbilanz 2008", bestätigt auch Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), gegenüber pressetext. Hinzu kommt, dass sich das Werben in sozialen Netzwerken bisher ohnehin sehr viel komplizierter gestaltete und schleppender entwickelte, als viele zunächst erhofft hatten. Die Plattformen boomen zwar bei den Nutzern, haben bis dato jedoch noch keine entsprechenden Einnahmen für die Werbetreibenden gebracht.

MySpace führt derzeit als größtes Netzwerk, was das Anzeigengeschäft betrifft. Allerdings prognostizieren die Experten von eMarketer hier eine einsetzende Erosion. Facebook zählte im Mai 70,3 Millionen Besucher in den USA, MySpace 70,2 Millionen. Bei den Werbespendings war MySpace jedoch klar führend, wie aus Zahlen von comScore hervorging. 2009 sei nun allerdings ein Minus von 15 Prozent auf 495 Millionen Dollar bei dem krisengebeutelten Network zu erwarten. Auf Facebook soll das Werbegeschäft hingegen immerhin noch um neun Prozent zulegen und etwa 230 Millionen Dollar ausmachen.

"2009 wird das Jahr sein, in dem sich entscheidet, ob MySpace für die Werbetreibenden interessant bleibt", sagt Debra Aho Williamson, Analystin bei eMarketer. Die Betreiber hätten jedenfalls einiges zu tun, um die Seite zu stützen. Erst kürzlich hatte MySpace die Entlassung zwei Drittel seiner internationalen Mitarbeiter und die Schließung einiger Büros angekündigt. (pte)