Formfaktoren, Betriebssysteme, Hybrid-Geräte

Trends bei Business-Laptops, Teil 1

04.07.2013
Von 
Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.

Hybrid-Notebook-Trend im Business? Stark wie ein Laptop, dünn wie ein Tablet!

Was bittschön sind konvertible Hybrid-Geräte? Sie sind so eine Art schlanker Doppeldecker aus Tablet und Laptop. Sie sind zwei Geräte in einem. Doch wozu braucht die Menschheit solche Tablet-Notebook-Zwitter? Frank Kuypers von Intel hat die beste Antwort: „Für die meisten Arbeitnehmer gilt weiterhin, dass ein reines Tablet als einziges Arbeitsgerät alleine schon aus ergonomischen und damit auch arbeitsplatzrechtlichen Gesichtspunkten unmöglich ist. Hier können die hybriden Formfaktoren eine äußerst interessante Alternative sein. Sie sind ein vollwertiges Ultrabook, wenn man es braucht und auf einer „echten“ Tastatur schreiben und einen externen Monitor anschließen möchte. Wahlweise lässt sich das Gerät auch als Tablet nutzen, wenn ausgesprochene Mobilität oder Flexibilität gefragt sind“.

Das Asus PadFone 2 besteht aus einem Smartphone (am linken Ohr) und einem Tablet mit Handy-Schaft an der Rückseite (in der rechten Hand). Asus-Manager Erich Sumner arbeitet selber tagtäglich damit.
Das Asus PadFone 2 besteht aus einem Smartphone (am linken Ohr) und einem Tablet mit Handy-Schaft an der Rückseite (in der rechten Hand). Asus-Manager Erich Sumner arbeitet selber tagtäglich damit.
Foto: Harald Karcher


Intel Haswell CPU für Laptop-Tablet-Zwitter

Intel habe ganz speziell „für diese innovativen Geräte… die brandneue vierte Generation der Intel Core Prozessoren entwickelt, die auch unter dem Codenamen Haswell bekannt sind. Die CPUs ermöglichen das Design innovativer 2-in-1-Geräte, die die hohe Leistung eines PCs und die Mobilität eines Tablets in nur einem Gerät vereinen und gleichzeitig sehr lange Akkulaufzeiten von bis zu neun Stunden ermöglichen“, sagt Kuypers.
Mit Convertibles wollen wirklich alle befragten Business-Laptop-Hersteller demnächst Ihre Kunden überzeugen, von A wie Acer bis T wie Toshiba:

"Die Möglichkeit, ein Gerät sowohl als vollwertiges Notebook als auch als Tablet nutzen zu können, ist sehr attraktiv, gerade wenn man viel unterwegs ist." Henrik Schäfer, Senior Marketing Manager Networked Products, Sony Deutschland
"Die Möglichkeit, ein Gerät sowohl als vollwertiges Notebook als auch als Tablet nutzen zu können, ist sehr attraktiv, gerade wenn man viel unterwegs ist." Henrik Schäfer, Senior Marketing Manager Networked Products, Sony Deutschland
Foto: Hersteller

Acer lässt Ümüt Erten sprechen: „Convertibles sind für uns ein wichtiges Segment im zukünftigen Markt. Acer ist hier bereits gut aufgestellt und vertreten… Zu unserem aktuellen Portfolio zählen die Tablets Acer Iconia W510P/511P und Acer Iconia W700P/701P sowie alle Modelle mit Windows 8 Professional“.
Asus schickt Haris Musemic vor: „Wenn Sie damit die Transformer-Gattung meinen: Es ist als Marktsegment im Systemhaus-Kanal vorhanden, spielt jedoch noch eine untergeordnete Rolle. Auch in unserem Portfolio sind unsere Transformer-Books aktuell noch auf den Consumer-Bereich ausgerichtet. Als auf Touch ausgelegte Gattung kommt für dieses Produkt nur Microsoft Windows 8 als Betriebssystem in Frage. Daher hängt die künftige Akzeptanz im Business-Segment auch stark von der Akzeptanz von Microsoft Windows 8 ab“.

Dell ist mit Michael Müller dabei: „Konvertierbare Geräte haben heute eine eher geringe Bedeutung. Allerdings gibt es einen klar erkennbaren Trend zu touch-optimierten Geräten. Der Verbraucher hat heute bereits die Wahl zwischen konvertierbaren Notebooks und Tablets, die um eine Tastatur erweitert werden können. Geht man davon aus, dass die Rechen- und Grafikleistung von Tablets im Verlauf der Zeit zunimmt, werden diese Geräte eine ernsthafte Konkurrenz zu konvertierbaren Notebooks. Daher wird die vornehmliche Nutzung der Geräte darüber entscheiden, welcher Formfaktor gewählt wird. Sicher erscheint jedoch, dass „Touch-Devices“ zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Hinsichtlich des Betriebssystems werden im Geschäftskundenumfeld professionelle Windows-basierte Betriebssysteme den Markt bestimmen“.

Fujitsu: Hybrid-Slates für vertikale Branchen

Fujitsu fährt seinen Strategie-Direktor Meinolf Althaus auf: „Hybride sehen wir zunehmend in klassischen vertikalen Einsatzbereichen, das heißt als 2-in-1-Notebook-Tablet-Gerät. Als eine Erweiterung des Marktes sind sie leichter, schneller und mobiler als traditionelle Slates. Teilweise aber auch als Ablösung von Convertibles, mit einer besseren Ergonomie im Tablet-Modus. In Büroumgebungen werden Hybrid-Geräte dann eingesetzt, wenn Kollaboration ein wesentlicher Arbeitsanteil ist. Das eingesetzte Betriebssystem bei vertikaler Nutzung ist mehrheitlich Windows 7, wegen der Software-Kompatibilität der oft noch auf Windows XP entwickelten Programme mit Stift Anwendung. Im Office-Bereich wird schon wesentlich mehr auf Windows 8 gesetzt. Beide Formen überlassen dem Anwender die Flexibilität, sich auf sein wechselndes Arbeitsumfeld schnell einzustellen“.

Hewlett-Packard schickt Martina Mesin an die Front: „Mit dem HP EliteBook Revolve 810 setzt HP eine lange Tradition im Bereich der Hybrid-PCs fort. Hier verbinden wir die Vorteile beider Welten perfekt für unsere Kunden: Es ist leistungsstark wie ein Notebook und mobil wie ein Tablet. Durch seine robuste Bauweise und Performance ist es für den Einsatz als Business-Produkt bestens geeignet. Auch auf diesem Gerät dominiert Windows Professional. Wir sehen in jedem Fall auch in dieser Geräteklasse den Bedarf unserer Kunden und werden diese Produkte auch in Zukunft konsequent weiterentwickeln, zum Beispiel im Bereich der Touch-Technologie“.

"Hybriden spielen für uns eine sehr starke Rolle." Volker Fassbender, Lenovo
"Hybriden spielen für uns eine sehr starke Rolle." Volker Fassbender, Lenovo
Foto: Hersteller

Lenovo lässt Volker Fassbender sprechen: „Hybride spielen für uns eine sehr starke Rolle, auch aufgrund des hohen Kundeninteresses. Die Vorteile sind die Möglichkeit mit einem Gerät sowohl Notebook respektive Ultrabook als auch Tablet abdecken zu können. Bisher hatten Unternehmen dafür zwei Systeme angeschafft. Das Betriebssystem der Wahl ist aufgrund der besseren Touch-Unterstützung als auch der Integrierbarkeit in die Unternehmensstruktur im Wesentlichen Windows 8 Professional“. Vermutlich meint Herr Fassbender mit seinen Hybriden das auf der CES in Las Vegas im Januar 2013 gelaunchte „Rip and Flip“ ThinkPad namens Helix. Der Autor hat es zuletzt am 11. Juni 2013 auf der „Tech Data Windows 8 Touch Tour“ im Münchner Kulturpark Ost bewundert, leider nur auf einem Plakat, denn es scheint in Deutschland noch nicht in echt zu existieren. Aber der Lenovo-Distributor und auch der Hersteller freuen sich schon sehr darauf.

Samsung lässt seine 2-in-1-Zwitter-Sensation erst nach Unterzeichnung eines NDA-Vertrages mit Sperrfrist bis zum 20. Juni 2013 durch Jens Böcking erläutern: „Hybride sind zweifelsohne ein zweiter weiterer wichtiger Trend im Geschäftskundenbereich, denn sie lassen sich variabel in unterschiedlichsten Nutzungsszenarien einsetzen und verbinden die Flexibilität von Tablets mit der Leistungsfähigkeit eines Notebooks. Gerade im Business-Segment müssen solche Geräte aber neben hoher Mobilität auch relevante Effizienzkriterien erfüllen. So bietet beispielsweise unser „ATIV smart PC Pro“ umfangreiche Anschlussmöglichkeiten, seien es USB, Micro HDMI oder SD-Karten, eine direkte Druckeranbindung sowie dank Windows 8 die Verwendung etablierter Programme. Das kommt bei den Kunden gut an“. Originalton Samsung Ende.