BASEL (sg) - Während man früher grundsätzlich den Computer zur Datenverarbeitung im Sinne einer Produktion nutzte und für Aufgaben der Softwareentwicklung und -pflege nur gelegentlich Nutzungszeit erübrigte, sieht man heute andere Relationen. Vermehrt werden ganze Computersysteme allein für Testzwecke installiert.

Mit fortschreitender Unabhängigkeit der Anwender vom Hersteller vor allem in Sachen Applikationssoftware, werden heute ganz selbstverständlich auch erheblich größere Anforderungen an die Softwareentwicklung im Unternehmen des Anwenders selber gestellt.

Mit der Formel, daß am Tag die Produktion läuft und des Nachts die Programmtests, ist ja bekanntlich auch längst kein Staat mehr zu machen. Erst recht nicht in Anbetracht der mißlichen Lage am Arbeitsmarkt. Außer für das Operating sind kaum noch EDV-Spezialisten zu finden, - schon gar nicht solche, die aus purer Freude an ihrem Job die Nacht zum Arbeitstag zu machen bereit wären.

Ein weiteres Argument, das für die Einrichtung von Testsystemen spricht, ist das der Personalkosten die in einem krassen Mißverhältnis zu den sich stets günstiger entwickelnden Hardwarekosten stehen Zusammen mit den vielen Möglichkeiten einer dialogmäßigen Programmentwicklung - bekanntlich gibt es ein reichliches Angebot an Software-Tools - resultieren daraus neben Kosten- auch Zeitvorteile.

Ein besonderes Interesse an Testsystemen scheint derzeit in der Software-Branche zu bestehen, wo nicht selten bei größeren Firmen mehrere solcher Systeme im Einsatz stehen Diesem Trend kommen dem Vernehmen nach einige Hardware-Hersteller dadurch entgegen, daß sie den Softwarefirmen Testsysteme zu besonderen Konditionen offerieren, sicher nicht ohne tiefere Absicht. Denn wer ein System des Herstellers X im Hause hat, wird sicher wenig daran interessiert sein, für den Hersteller Y noch weiter Softwareentwicklung zu betreiben.