Trend Micro kauft sich mit Provilla in den DLP-Markt ein

26.10.2007
Nach McAfee und Websense will sich nun auch der Antivirenanbieter Trend Micro das Segment für Data Leakage Protection (DLP) erschließen.

Mit der Akquisition des 2005 gegründeten Startups Provilla holt sich Trend Micro dessen DLP-Software "LeakProof", eine Lösung zum Schutz gegen unerwünschten Datenabfluss, ins Haus. Die auf Endpunkten wie Laptops installierten LeakProof-Agenten nutzen eine patentierte Fingerprinting-Technik namens DataDNA, um zu verhindern, dass sensible Daten aus dem Unternehmensnetz geschleust beziehungsweise vertrauliche Dokumente ausgedruckt oder auf unautorisierte Geräte wie USB-Sticks kopiert werden.

Der in Privatbesitz befindliche, kalifornische DLP-Anbieter beschäftigt 22 Mitarbeiter und bedient Kunden in Nordamerika, China, Taiwan, Europa und Japan – darunter Sony Ericcson. Zu den OEM-Partnern zählen unter anderem BigFix und Reconnex. Trend Micro will Provillas bestehende Partnerschaften aufrecht erhalten. Die DLP-Techniken des Startups, das nach der Übernahme als Tochter von Trend Micro agieren wird, sollen zunächst weiterhin als Stand-Alone-Produkte erhältlich sein, mittelfristig aber auch in die Enterprise- und SMB-Lösungen von Trend Micro Einzug halten. Finanzielle Details zu dem Deal wurden nicht bekannt gegeben.

Angesichts zahlreicher, viel beachteter Datenverluste wie etwa bei dem US-Handelskonzern TJX sowie Compliance-Auflagen suchen Firmen zunehmend nach Möglichkeiten, den unerwünschten Abfluss sensibler Daten zu verhindern. Entsprechend umkämpft ist das DLP-Segment, in dem sich mittlerweile rund 40 Hersteller tummeln. Mit dem jüngsten Deal setzt sich die Konsolidierung in diesem Segment weiter fort. Zu erwähnen sind in diesem Kontext unter anderem die Übernahme von PortAuthority durch Websense und der Kauf von Onigma durch McAfee im vergangenen Jahr, nicht zuletzt aber auch die - hartnäckigen Branchengerüchten zufolge - anstehende Akquisition von Vontu durch Symantec. (kf)