Traumjob

09.07.1982

In letzter Zeit ist es ja ein bißchen in Mode gekommen, an der Computerei im allgemeinen und einer Tätigkeit in der EDV im besonderen herumzumosern. Die Nesthocker tun da kräftig mit.

Wo eine No-Future-Generation "null Bock auf nichts" hat, fallt es auch den Datenverarbeitern schwer, sich mit den Jobzielen zu identifizieren.

Charakteristisch für die Situation unseres Berufsstandes ist es, daß sich immer mehr DV-Spezialisten selbstständig machen wollen, um von der Bequemlichkeit anderer zu leben. Wer erstellt schon gerne Pflichtenhefte?

Trauerwein ist gegen solche Anfalle von Leichtsinn gefeit. Es ist ja nicht so, daß der Dienst im Bereich Organisation/EDV gar keine Vorteile hätte. Im Gegenteil: Wo gibt es denn das sonst noch, daß niemand weiß, wer eigentlich wem unterstellt ist. Das sind eben die Vorteile der Job-Rotation, wie sie in der EDV üblich ist. Da können gerade die jüngeren Kollegen schon mal den Durchblick verlieren und das Nachrücken vergessen.

S. T. kann das nur recht sein. Bedeutet es andererseits doch auch, daß den Endbenutzern in den seltensten Fällen klar ist, an wen im Rechenzentrum sie sich mit Beschwerden wenden können: Datenverarbeiter - ein Traumjob!