Mobile Techniken auch für Standgeräte nutzen

Transmeta-Chips für flache Mehrprozessor-Server

23.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Die kalifornische Fibercycle Inc. und die kanadische Rebel.com stellten ultraflache Server vor, die mit "Crusoe"-Prozessoren von Transmeta bestückt sind.

Der Trend im Silicon Valley heißt Strom sparen, nicht zuletzt wegen Kaliforniens Energieproblemen. Genau in diese Marktlücke hinein positionieren zwei Startup-Unternehmen ihre Server, die mit den stromsparenden Crusoe-Chips von Transmeta arbeiten.

Wie Fibercycles CEO Spero Koulouras erklärte, werden in den USA 13 Prozent der Energie für den Betrieb von Computerequipment verwendet. Deshalb habe sich sein Unternehmen für die Prozessoren entschieden, die ursprünglich für den Mobilsektor entwickelt wurden. Sie nehmen weniger Strom auf und entwickeln dadurch weniger Wärme, was die Kühlung von Mehrprozessorsystemen vereinfacht. Der Firmenchef begründet die Wahl des Prozessors auch damit, dass sich im Vergleich zur Intel-Architektur kleinere und Energie-effizientere Server herstellen ließen. Bei gleicher Stromaufnahme erreichten die "Web-Bunker" den vierfachen Datendurchsatz. Betrachte man die physikalischen Ausmaße, so ergebe sich die fünffache Leistung. Angeblich soll Intel sich ebenfalls des Problems angenommen haben und derzeit Techniken der Mobilprozessoren für Server-CPUs adaptieren.

Der nur 3,5 Zoll hohe Web-Bunker im U2-Format arbeitet mit zwölf Crusoe-Chips. In ein Standard-Rack passen somit Server mit insgesamt 504 Prozessoren. Mit gängigen flachen Servern bringt man es je Rack auf 84 Prozessoren. Die Web-Bunker, die ab rund 10000 Dollar zu haben sind, sollen auf der CeBIT am Stand von Transmeta (Halle 13, Stand C08) zu bewundern sein.

Die kanadische Rebel.com nennt ihr Angebot "Netwinder". Der rund ein Kilo leichte Server soll dank Transmeta-CPU mit 14 Watt auskommen. Herkömmliche Intel- oder AMD-Maschinen brauchen 60 Watt. Neben der Energieersparnis sollten die Anwender auch davon profitieren, dass weniger Kühlungsvorrichtungen notwendig sind, erklärten Firmensprecher. Gerade die stapelbaren Rack-Geräte verursachten Zusatzkosten für Lüftung, Kühlung, Zusatzgeneratoren oder Klimaanlagen in den Rechenzentren. Der Netwinder 3100 kostet in den USA knapp 1800 Dollar. Rebel hat in der Vergangenheit schon einmal versucht, mit einem Stromspar-Server auf Basis des Strongarm-Prozessors Umsatz zu machen, konnte allerdings nicht viele Kunden überzeugen. Demnächst will auch RLX Computing flache Server mit Transmeta-CPU anbieten.