Vorsicht Technik

Transaktion meets Web-Service

02.03.2011
Von Peter Mandl

Schwierig: Web-Services-Transaktionen mit allen ACID-Eigenschaften

Web-Service-Transaktionen mit allen ACID-Eigenschaften, die mehrere Koordinatoren einbeziehen, sind in der Praxis sehr schwer zu realisieren. Auch der Aufbau von Infrastrukturen für langlebige Transaktionen und die Entwicklung von Kompensationstransaktionen sind ein komplexes Unterfangen. Da die an einer Transaktion beteiligten Web-Services möglicherweise auf völlig eigenständig agierenden Transaktionsplattformen ablaufen, die nur schwer in Einklang zu bringen sind, ist der praktische Einsatz der genannten Transaktionsansätze sehr problematisch. Man muss sich jeweils fragen, ob wenigstens einer der genannten Transaktionsansätze für Web-Services überhaupt praxisrelevant ist.

Aktuell gibt es noch keine verbreitete Implementierung für die Transaktionsunterstützung bei Web-Services. Strebt man mit heutigen technischen Möglichkeiten eine robuste Lösung an, so sollte der Aufruf einer Web-Service-Operation möglichst nur eine Transaktion in einer lokalen Umgebung des Web-Service-Providers auslösen.

Verteilte Transaktions-Manager, die als Koordinatoren in unternehmensübergreifenden Anwendungen zusammenarbeiten, sind derzeit noch nicht denkbar. Man stelle sich nur vor, mehrere Web-Service-Provider sind an einer Transaktion beteiligt, bei der der Koordinator ausfällt. Es bleibt abzuwarten, ob sich ein Standardisierungsansatz durchsetzen wird und welche Bedeutung er für die praktische Anwendungsentwicklung erlangt. Im Moment sind eher pragmatische und robuste Ansätze zu empfehlen. Andere Lösungsvarianten müssen sich erst noch bewähren.