Die Stärken der "alten Hasen" nutzen
Was liegt also näher, als dieses Potenzial für den Erfolg zu nutzen? Das tun einige Firmen bereits mit Mentoren. Im Zuge dieser Programme stehen erfahrene Mitarbeiter jüngeren Kollegen als persönliche Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite. Eine wachsende Zahl von Unternehmen geht zudem dazu über, ältere Mitarbeiter als firmeninterne Trainer, Berater oder Coaches für ihre Kollegen in Voll- und Teilzeitbeschäftigung einzusetzen. Der Grund: Wegen des sich immer schneller ändernden Unternehmensumfelds und des rasanten technischen Fortschritts ist der Veränderungs- und Lernbedarf in den Unternehmen enorm gestiegen. Außerdem wird der Lern- und Entwicklungsbedarf immer individueller. So benötigt zum Beispiel nicht jeder Büroarbeiter eine Excel-Schulung, nicht jeder Spezialist eine Ausbildung im Projekt-Management und nicht jeder Verkäufer eine Fortbildung in Sachen Projektverkauf. Und falls doch, dann ist das Vorwissen meist sehr unterschiedlich.
Gemeinsam ist den Mitarbeitern jedoch, dass sie aufgrund des kontinuierlichen Veränderungs- und Verbesserungsbedarfs, der in ihrer Organisation besteht, zunehmend folgende Kompetenz erwerben müssen:
• Selbst zu erkennen, wo ein Lern- und Entwicklungsbedarf besteht oder entsteht und
• diesen Bedarf entweder selbst oder mit selbstorganisierter Unterstützung zu decken.
Bei der Entwicklung dieser Kompetenz benötigen sie aber Hilfe, weshalb eine wachsende Zahl von Unternehmen berufserfahrene Mitarbeiter als Trainer, Coach oder Lernbegleiter ausbildet.
Grundvoraussetzungen für Trainer, Berater oder Coach
Es ist jedoch zu beachten, dass sich nicht jeder routinierte Firmenangehörige als Trainer, Coach oder Lernbegleiter eignet. Denn sowohl angehende firmeninterne Trainer als auch Coaches müssen Lust auf den Umgang mit Menschen und ein Gespür für sie haben. So sollte ein Trainer während einer Schulung auf verschiedene Personentypen zu- und eingehen können, unabhängig davon, ob diese in einem Seminarraum oder am Arbeitsplatz stattfindet.
Noch mehr sind Coaches oder Change-Begleiter gefordert. Sie müssen zu ihren Schützlingen eine so vertrauenswürdige Beziehung aufbauen können, dass diese auch über berufliche Probleme und Barrieren sprechen, die ihre Wurzeln in ihrer Persönlichkeit haben. Voraussetzung hierfür ist eine wertschätzende Haltung gegenüber Menschen. Denn wenn ein Coach andere Wertvorstellungen und Einstellungen nicht akzeptiert, kann er auch keine von Vertrauen geprägte Beziehung zu seinem Gegenüber aufbauen. Folglich kann er ihn auch nicht zu einer Einstellungs- oder Verhaltensänderung motivieren.
- Generation Y
Im Jahr 2020 wird jeder Zweite ein Angehöriger der Generation Y sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Freelancernetzwerks Elance-oDesk. - Generation Y
Schon heute stammt jeder dritte Chef aus den Reihen der Generation Y, in zehn Jahren sieht sich die Hälfte der Befragten in einer Führungsposition. - Generation Y
Die Generation Y bindet sich nicht für Jahre oder gar Jahrzehnte an Arbeitgeber. 56 Prozent der zwischen 1977 und 1998 Geborenen bleiben nicht einmal drei Jahre bei einem Unternehmen. - Generation Y
Insgesamt 42 Prozent der Studienteilnehmer halten Loyalität zum Arbeitgeber für überholt. - Generation Y
Bei der Jobsuche zählen für die Generation Y diese fünf Themen: - Generation Y
Oberste Priorität hat für die zwischen 1977 und 1998 Geborenen ein gutes Team (56 Prozent). - Generation Y
Ebenso wichtig ist der Generation Y eine spannende Tätigkeit (56 Prozent). - Generation Y
An dritter Stelle steht das Verdienstpotenzial, das für jeden Zweiten Priorität hat. - Generation Y
Für 31 Prozent der Befragten liegt die Priorität bei der Stellenwahl auf einem klaren Karrierepfad. - Generation Y
Neun Prozent ist bei der Stellensuche das Ansehen des Unternehmens wichtig.
Eine weitere Grundanforderung an den Trainer, Coach, Wissensmultiplikator oder Change-Begleiter - alles Bezeichnungen für firmeninterne Unterstützer - ist, dass sie sich als Person zurücknehmen können müssen. Es liegt nämlich nicht in ihrer Aufgabe, sich selbst zu profilieren, sondern andere Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten.
Sind diese Grundvoraussetzungen erfüllt, gilt es den angehenden Mentoren die Kompetenzen zu vermitteln, die sie für ihre künftigen Aufgaben qualifizieren. Ein Trainer muss wissen, wie Lernprozesse bei Menschen ablaufen und wie sie zu gestalten und zu strukturieren sind. Außerdem benötigt er gruppendynamisches Know-how. Er sollte zum Beispiel einen genauen Plan davon haben, wie er Menschen zum Lernen motivieren kann und wie er mit Konflikten in Gruppen umgeht. Ähnlich verhält es sich bei einem Coach. Da er jedoch primär mit Einzelpersonen arbeitet und mit ihnen auch über Themen spricht, die deren Persönlichkeit tangieren, benötigt er auch ein hohes Einfühlungsvermögen und einen fundierten, psychologischen Erfahrungsschatz.