Linux und Open-Source-Rückblick für KW 20

Tragbarer, mobiler Ubuntu-Cluster: Orange Box

20.05.2014
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Canonical hat einen tragbaren Ubuntu-Cluster zur Verfügung gestellt, der sich Orange Box nennt.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in Kalenderwoche 20. Die Entwickler von Linux Mint haben einen Veröffentlichungs-Kandidaten der lange erwarteten LTS-Version 17 "Qiana" zur Verfügung gestellt.

Orange Box

Die Orange Box ist genau genommen ein tragbares Ubuntu-Cluster. Administratoren können damit recht schnell eine OpenStack-Infrastruktur aufsetzen. In erster Linie ist die Orange Box für Entwicklungs- und Demonstrations-Zwecke gedacht.

Mit 29 x 21,3 x 54,5 cm passt die Orange Box dabei in einen Koffer. Die Hardware wiegt 17 kg und mit komplettem Zubehör 32 kg.

In der Orange Box verstecken sich insgesamt zehn Nodes. Jeder davon bringt eine Intel i5-3427U CPU, 16 GByte DDR3 RAM und mindestens eine 120 GByte SSD, sowie einer Gbit-Ethernet-Karte mit sich. Der erste Node ist zusätzlich mit einer Festplatte mit zwei TByte Storage ausgestattet. Einer der Nodes bringt außerdem eine WLAN-Karte mit sich.

Als Betriebssystem kommt Ubuntu 14.04 LTS "Trusty Tahr" 64-Bit zum Einsatz. Juju und MAAS sind genauso wie ein Spiegel des Ubuntu-Archivs mit sich.

Laut eigenen Angaben gehören zu den einsatzfähigen Workloads Hadoop, Cloud Foundry und OpenStack. Die Orange Box kostet in etwa 9300 Euro. Man kann sich das Gerät auch persönlich von einem Canonical-Mitarbeiter liefern lassen. Somit bekommen Sie dann noch zwei Tage Training vor Ort oben drauf.

Linux Mint 17 "Qiana" RC

Die Entwickler von Linux Mint haben einen ersten Veröffentlichungs-Kandidaten von Linux Mint 17 "Qiana" zur Verfügung gestellt. Das Linux-Betriebssystem basiert auf Ubuntu 14.04 lTS "Trusty Tahr". Somit gibt es auch für Linux Mint 17 fünf Jahre lang Unterstützung. Bis zum Jahre 2019 wird das Betriebssystem mit Updates und Security-Fixes versorgt.

Ein Highlight in Linux Mint 17 ist Cinnamon 2.2 mit vielen Verbesserungen und neuen Funktionen. Die Einstellungen sind besser kategorisiert und aufgeräumter. Somit können die Entwickler auf "Normal" oder "Fortgeschritten" bezüglich der Einstellungen verzichten und es werden grundsätzlich alle angezeigt.

Weiterhin hat man in Sachen Energie-Management und Bildschirmschoner deutlich aufgeräumt. Manches hätte gar nicht funktioniert und andere Dinge seien in Vorgänger-Versionen falsch beschrieben gewesen. Nun soll dieser Misstand der Vergangenheit angehören.

Bei Menü können Sie nun mithilfe eines Rechtsklicks Anwendungen auch gleich komplett deinstallieren. Der Update-Manager wurde gründlich überarbeitet und liefert mehr Informationen bezüglich der Aktualisierungen. Weiterhin gibt es eine Sektion "Kernel". Dort informieren die Entwickler in Bezug auf die verfügbaren Kernel und welche Regressionen oder Verbesserungen diese haben.

Linux Mint 17 ist ersten Eindrücken nach sehr schnell und hält an den Mint-Prinzipien fest. Die Entwickler wollen ein Betriebssystem zur Verfügung stellen, dass für Desktops optimiert ist. Gerade Windows-XP-Umsteiger dürften sich bei Linux Mint mit Cinnamon wohl fühlen und schnell zurecht finden.

Sie können die Release-Kandidaten mit den Desktop-Umgebungen Cinnamon und MATE von der Projektseite herunterladen.

Die LTS-Strategie der Entwickler ist ebenfalls neu. Künftige Linux-Mint-Versionen sollen bis 2016 die gleiche Basis, also Ubuntu 14.04 LTS, verwenden. Somit soll ein Upgrade für Anwender einfacher werden. Die finale Version von Linux Mint 17 "Qiana" wird Ende des Monats erwartet.