486er Prozessor kann nachgerüstet werden

Tradstation: Eine komplette Rechnerfamilie für PC&Netze

21.06.1991

RÜMLANG (pi) - Für Anwender, die im LAN eine einheitliche Modelllinie bevorzugen, offeriert die Dataset AG, Rümlang, die Lanstation-Familie von Trad Systems. Das Leistungsspektrum der Rechner reicht vom 286er bis zum 486er Prozessor.

Die PC-Gehäuse sind etwa sechs Zentimeter hoch und integrieren ein Motherboard, das auf der Platine alle E/A-Schnittstellen und einen Super-VGA-Adapter beherbergt. Je nach Bedarf sind die Rechner ohne Diskettenlaufwerk oder mit optionalen Laufwerken, die über das Netz gestartet werden, erhältlich. Beim Bildschirm besteht für den Anwender ebenfalls Wahlmöglichkeit.

Als Basiseinheit bietet Dataset das Modell VLP-286 an. Die Einstiegsversion, bestehend aus einem diskless 16/286-Rechner mit VGA- Monitor, erhält der Anwender für rund 2600 Mark. Mehr Leistung bringt die mit einem 386SX-Prozessor und einem 32-Bit-Bus ausgestattete Variante VLP-3XS. Dieser Rechner eignet sich, so der Anbieter, für Windows-Anwendungen. Für CAD- und DTP-Applikationen sei der VLP-386 konzipiert, der mit einer Taktrate von 28 oder 33 Megahertz arbeite.

Unter Multitasking-Betriebssystemen wie OS/2 und Netware sowie unter Unix mit grafischer Benutzeroberfläche läßt sich das VLP-486-System einsetzen. Dieses Modell verfügt über einen 486er Prozessor mit einer Taktrate von 25 oder 33 Megahertz. Rechner mit niedrigerer Prozessorleistung können durch den bereits vorhandenen Sockel mit einem 486er Prozessor aufgerüstet werden.

Apple und IBM - PC-Zukunft ohne Clones?

Auch wenn es nur ein Gerücht ist: Die Spekulationen über eine Kooperation von Apple und IBM klingen logisch - zumindest für die beiden Unternehmen. Der Anwender würde in diesem Fall einem Monopol gegenüberstehen, Clones wie in der DOS-Welt wird es nicht mehr geben, genausowenig wie den bisher gewohnten Preisverfall. Offensichtlich will IBM genau das in Zukunft vermeiden. Die Prozessoren kommen aus dem eigenen Haus, die Betriebssystem-Software könnte ein Partner stellen, der in den letzten Jahren bewiesen hat, daß er sein System nicht aus der Hand gibt. Pech hätten die Trittbrettfahrer des PC-Welterfolgs. Intel und Microsoft könnten nicht mehr so hemmungslos profitieren, Erfolgsstories wie von Compaq oder Dell würde es nicht mehr geben.

Aber nicht nur im PC-Sektor könnte so ein Abkommen Folgen haben. Auch bei den Workstations könnte IBM mit der Benutzeroberfläche in Mac-Lizenz hausieren gehen, Apple und IBM-Rechner wären weitgehend kompatibel andere Hersteller von RISC-Systemen mußten sich etwas besseres einfallen lassen. Gerade was Unix betrifft, hat Apple bewiesen, daß es mit A/UX ein Betriebssystem anbietet, auf dem alle herkömmlichen Mac-Programme ohne Kompilierung laufen. Das müssen Unix International, OSF und ACE erst einmal nachmachen.

Aber noch ist alles nur ein Gerücht. zek