Im SAA-Konzept klafft noch eine Lücke:

TP-Monitor für die AS/400 gesucht

08.09.1989

FRAMINGHAM (IDG) - Die von IBM angestrebte Durchgängigkeit des SAA-Konzeptes läßt noch zu wünschen übrig. So hat sich der Mainframe-Riese noch nicht für einen Teleprozessing-Monitor entschließen können. Der Grund: Die AS/400, eine tragende Säule des ganzen Konzepts, braucht, technisch gesehen, eigentlich gar keinen TP-Monitor.

Während die aus der Sicht der OS/400-Technologie "altertümlichen" Großrechnersysteme für die Steuerung des Dialogbetriebs auf TP-Monitore wie TSO, CICS, IMS/DC und VM/CMS angewiesen sind, kommt die "Silverlake" auch ohne aus. Das bedeutet, daß hier ein Unterschied in der Systemsoftware vorliegt, der überwunden werden muß, wenn das SAA-Konzept der IBM Wirklichkeit werden soll.

Zum jetzigen Zeitpunkt müssen die Programme für die AS/400 nach anderen Kriterien erstellt werden als die Software der anderen Hardware-Ebenen des SAA-Konzeptes. Damit ist das SAA-Hauptziel, die Portabilität, gefährdet. Die Alternative wäre, dem OS/400-Betriebssystem einen eigentlich unnötigen Transaktionsmonitor überzustülpen.

Der IDG-Schwesterpublikation "Computerworld" zufolge, hofften eine Reihe von Software-Entwicklern in den Vereinigten Staaten genau auf diese Lösung, die angeblich auch von IBM in Erwägung gezogen wird.

Bis es jedoch zu einer Entscheidung kommt, versucht IBM das Problem zu umgehen, und nützt dafür das Software-Know-how der Management Science America Inc. (MSA), bei der sich der Mainframe-Riese kürzlich für 10 Millionen Dollar eingekauft hat (Siehe auch CW Nr. 31 vom 28. Juli 1989, Seite 3: "Entwicklungshilfe für SAA").

MSA soll für IBM Host-Aufrufe schreiben, die den LU6.2-Übertragungsstandard unterstützen. LU6.2 kann sowohl mit CICS als auch mit dem AS/400-Midrange-Rechner kommunizieren. Darüber hinaus soll das Protokoll auch in die künftige SAA-Programmierschnlittstelle für Kommunikation (CPI-C) aufgenommen werden.