Touchdown ermoeglicht Hot-Backups Microsofts Messaging Server soll erst zum Jahresende fertig sein

10.06.1994

SAN MATEO (IDG) - Entgegen urspruenglichen Plaenen wird Microsoft seinen Enterprise Messaging Server (EMS), Codename "Touchdown", erst zum Jahresende ausliefern. Die Verzoegerung ist, wie aus den USA verlautet, darauf zurueckzufuehren, dass Microsoft auch eine End- to-end-Lieferung von Nachrichten in Enterprise Networks sicherstellen will.

Ausser an der Faehigkeit zur End-to-end-Kommunikation arbeiten die EMS-Entwickler an der Implementation von Features wie Replication, Message-Management, Verzeichnis-Synchronisation und Fehlertoleranz. Eine Schluesselfunktion von Touchdown ist laut Todd Warren, Microsofts Group Product Manager fuer EMS, der Replication- Dienst, also die Methode, wie Nachrichten, Verzeichnislisten und andere verteilte Informationen ueber verschiedene Server hinweg unterstuetzt werden.

Touchdown, das unter Windows NT 3.5, Daytona, aber nicht unter den bisherigen NT-Versionen laeuft, repliziert Daten nach den Worten von Warren auf zwei verschiedene Arten: Entweder werden die Datenbanken- und Verzeichnisinformationen in eine E-Mail-Message verpackt oder direkt ueber eine Server-to-Server-Verbindung verschickt. Von der Message-basierten Replikation verspricht man sich bei Microsoft den Vorteil, dass so auch Daten an Server geschickt werden koennen, die momentan nicht an ein Netz angeschlossen sind, wie dies oft in mobilen und remoten Umgebungen der Fall ist.

Allerdings bezweifeln zahlreiche US-Analysten, dass dieser Message- orientierte Ansatz fuer grosse Enterprise Networks die richtige Loesung ist. Zwar vereinfache Microsofts Konzept den Replikationsprozess, dafuer gebe es aber keine Kontrolle darueber, ob die Nachricht auch wirklich beim Empfaenger angekommen und gespeichert wurde, so das Resuemee der Experten.

Darueber hinaus soll der EMS die Moeglichkeiten zu sogenannten Hot- Backups sowie in Verbindung mit dem Windows NT Advanced Server eine integrierte Account-Verwaltung bieten.