Konkurrenz zu National

Toshiba und Simplex mit X Architecture

22.06.2001

MÜNCHEN (CW) - Fast zeitgleich mit National Semiconductor stellten Toshiba und Simplex mit "X Architecture" ebenfalls ein neues Design für Systems-on-a-Chip-Prozessoren vor.

Nach dem Willen von Toshiba und Simplex Solutions Inc. wird die X-Architektur das 20 Jahre alte "Manhattan"-Design ablösen. Bislang wurden die Transistoren im Chip über Drähte verbunden, die rechtwinklig angeordnet waren. Das ergab ein Muster, das dem Aufbau US-amerikanischer Städte - etwa Manhattan - ähnelte. Das X-Design führt die Verbindungen diagonal durch den Chip. Damit soll sich die Drahtlänge um 20 Prozent verringern, so dass die Signale einen kürzeren Weg zum nächsten Transistor zurücklegen müssen.

Als Vorteile davon steigt nach Angaben der Erfinder die Leistung der Chips um zehn Prozent und - noch wichtiger - die Stromaufnahme sinkt um 20 Prozent. Durch die bessere Ausnutzung der Chipfläche fällt diese kleiner aus, so dass laut Toshiba bis zu 30 Prozent mehr Prozessoren auf einen Wafer passen.

Die Idee der X Architecture stammt vom US-Unternehmen Simplex Solutions, das sich auf das Design von integrierten Schaltkreisen spezialisiert hat. Unter dem Projektnamen "liquid routing" haben die Entwickler nach eigenen Angaben zwei Jahre an der Technik gefeilt. Die ersten X-Chips sollen 2002 zu haben sein.