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Toshiba-Forscher verbessern Quanten-Verschlüsselung

10.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wissenschaftler der im britischen Cambridge ansässigen Toshiba-Research-Labs haben quantenverschlüsselte Daten über Glasfaserleitungen mit einer Transferrate von zwei Kilobit/s rund 100 Kilometer weit gesendet. Bislang war es lediglich möglich, Distanzen von 70 Kilometer mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von einem Kilobit/s zu überwinden (Computerwoche online berichtete). Ziel der Forscher ist es, verschlüsselte Daten kabellos über 300 Kilometer weit senden zu können und dabei die Bandbreite zu erhöhen. Damit ließen sich sichere Datenverbindungen via Satellit realisieren.

Bei der Quanten-Verschlüsselung werden Daten durch Photonen kodiert, die via Laser durch halbdurchlässige Spiegel geschossen werden. Welche Lichtteilchen durch den Spiegel dringen und welche abgelenkt werden, lässt sich nicht berechnen. Auf diese Weise entstehen Schlüssel, die als unknackbar gelten. Anschließend werden die verschlüsselten Daten an die Gegenstelle geschickt, dort durch Sensoren abgegriffen und entschlüsselt. Zurzeit funktioniert die optische Technik nur im Zusammenspiel mit Glasfaserleitungen. Je größere Distanzen die Daten zurücklegen müssen, desto geringer wird die Bandbreite. Die Leitungen mittels Relaisstationen zu verlängern ist unsicher, da dort Hacker ansetzen könnten. (lex)