Erste japanische Computerfabrik nun doch in der Bundesrepublik:

Toshiba fertigt Laptops in Regensburg

24.03.1989

REGENSBURG (CW) - Toshiba hat sich nun doch für die Bundesrepublik Deutschland als ersten europäischen Standort für ein Computerwerk entschieden (siehe auch COMPUTERWOCHE 12/89. Seite 49). Die Fertigung der japanischen Laptops wird im April 1990 in Regensburg starten.

Gemunkelt worden war schon länger, daß der japanische Elektronikriese mit Regensburg einen bundesdeutschen Standort für seine erste europäische Laptop-Fertigung ins Auge gefaßt hatte. Nun ist es amtlich: Toshiba wird in Regensburg ein Gelände von rund 50 000 Quadratmetern erwerben und dort ab Mai für rund 25 Millionen Mark eine Computerfabrik errichten. Wie verlautete, wollen die Japaner bereits im April nächsten Jahres mit einer Produktion von zunächst 5000 Geräten pro Monat beginnen. Eventuell soll die Fertigungskapazität später auf 10 000 Stück erhöht werden.

Mit dem Aufbau und der Leitung wurde die Düsseldorfer Toshiba Europe GmbH betraut. Zu der Wahl des Standortes erklärte Geschäftsführer Friedrich W. Becker-Birck, die Entscheidung sei zugunsten von Regensburg gefallen, weil dort Siemens die für die Rechner benötigten Speicherbausteine fertigt. Siemens und Toshiba hatten bereits bei der Entwicklung des 1-Megabit-Chips kooperiert.

Toshiba könnte mit diesem Entschluß für die Bundesrepublik einen Stein ins Rollen gebracht haben. Bislang produzierten die Japaner ihre Rechner nur im eigenen Land oder in der USA. Marktanalysten behaupten aber, wenn ein japanisches Unternehmen einmal die Initiative ergriffen hat, ziehen anderen Gesellschaften aus dem Land der aufgehenden Sonne kurze Zeit später nach.