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Sinkende Chip-Preise und HD-DVD-Ausstieg

Toshiba büßt 2007 Gewinn ein

25.04.2008
Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat wegen sinkender Chip-Preise und dem Ausstieg aus dem HD-DVD-Geschäft einen geringeren Gewinn als im Vorjahr erzielt. Das PC-Geschäft lief indes gut.

Der operative Gewinn sei im Geschäftsjahr 2007 (Ende März) auf 238,1 Milliarden japanische Yen (1,45 Milliarden Euro) nach 258,36 Milliarden Yen im Jahr zuvor gefallen, teilte Toshiba am Freitag in Tokio mit. Damit schrumpfte der operative Gewinn zum ersten Mal seit drei Jahren. Trotzdem übertraf das Unternehmen die Erwartungen der von Thomson Financial News befragten Analysten, die mit 230 Milliarden Yen gerechnet hatten. Der Ausblick für das laufende Jahr bleibt vorsichtig.

Der Überschuss fiel um 7,3 Prozent auf 127,41 Milliarden Yen. Der Umsatz hingegen stieg dank der lebhaften Verkäufe von Flashspeichern, die etwa in MP3-Abspielgeräten stecken, um 7,8 Prozent auf 7,7 Billionen Yen. Da der Preis für Flashspeicher im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als 50 Prozent gefallen war, Toshiba aber nur mit 40 Prozent Preisverfall gerechnet hatte, sank der operative Gewinn in der Halbleiter-Sparte. Nach 128,3 Milliarden Yen lag er im vergangenen Jahr noch bei 89 Milliarden Yen. Für das laufende Jahr rechnet Toshiba mit einem weiteren Preisverfall in einer Höhe zwischen 40 und 50 Prozent und peilt für die Sparte einen operativen Gewinn von 90 Milliarden Yen an. Trotzdem will der Konzern bis März 2011 mehr als eine Billion Yen in sein Halbleitergeschäft stecken.

Toshiba will weiterhin eine Dividende zahlen. Die Ausschüttung an die Aktionäre soll sogar leicht erhöht werden, von 11 auf 12 Yen. Im laufenden Geschäftsjahr peilt der Konzern einen Überschuss von 130 Milliarden Yen, einen operativen Gewinn in Höhe von 290 Milliarden Yen und einen Umsatz von acht Billionen Yen an. "Wegen der Subprime-Hypothekenkrise schauen wir uns die Dinge vorsichtig an", sagte Firmenchef Fumio Muraoka. Die Krise beginne auch auf die Realwirtschaft durchzuschlagen.

Der Rückzug aus dem HD-DVD Geschäft, das den Kampf um die Nachfolge der DVD gegen das konkurrierende Blue-Ray-Format verloren hatte, kostete Toshiba laut Muraoka 108,5 Milliarden Yen. Sorgen hat dem Unternehmen im vergangenen Jahr auch das LCD-Geschäft bereitet. Hier musste der Konzern einen operativen Verlust in Höhe von zwölf Milliarden Yen hinnehmen. Im Jahr zuvor hatte Toshiba hier noch ein Plus von 6,5 Milliarden erzielt.

Im Gegensatz dazu sei das PC-Geschäft gut gelaufen und habe 41,2 Milliarden Yen zum operativen Gewinn beigesteuert (Vorjahr: 6,9 Milliarden Yen). Dank der guten Verkäufe in den USA und Europa könne das PC-Geschäft nun konstante Gewinne erzielen. (dpa/tc)