Notebook

Toshiba baut an neuen Akkus und SSDs

30.09.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Auf der Messe Ceatec im japanischen Chiba hat Toshiba Solid State Drives (SSD) mit einer Kapazität von 256 GB und eine neue Akku-Technik für Mobilrechner vorgestellt.

Notebook-Spezialist Toshiba hat im japanischen Chiba mit "Super Charge Ion Batterie" (SCiB) einen Prototypen der nächsten Akku-Generation vorgestellt. Dem Hersteller zufolge lassen sich SCiB-Akkus innerhalb von zehn Minuten mit einer Kapazität von 90 Prozent aufladen. Darüber hinaus besäßen die Energiespeicher eine längere Lebensdauer und erlaubten im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus eine höhere Anzahl von Ladezyklen. SCiB soll den Nutzern außerdem mehr Sicherheit bieten. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Schlagzeilen gegeben, weil fehlerhafte Akkus in Mobilrechnern verschiedener Hersteller explodierten und die betroffenen Rechner in Flammen aufgingen. Neben dem Imageschaden erlitten die Hersteller auch finanzielle Einbußen, weil sie teure Rückrufaktionen starten mussten. Toshiba zufolge verwenden SCiB-Akkus andere Materialien, die eine höhere thermische Stabilität besitzen und damit mehr Schutz vor Kurzschlüssen und Überhitzung gewähren. Die Verantwortlichen können bis dato allerdings noch nicht sagen, wann SCiB-Akkus serienmäßig in die eigenen Mobilrechner eingebaut werden.

Solid-State-Drive mit 256 GB

Neben der Energieversorgung arbeiten die Toshiba-Entwickler auch an neuen Speichertechniken. Der Hersteller zeigte auf der Ceatec in Chiba ein Solid State Drive (SSD) im 2,5-Zoll-Format und mit einer Kapazität von 256 GB. Die Verantwortlichen kündigten an, die im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten schnelleren und energiesparenderen Festspeicher bereits im Oktober auf den Markt zu bringen und auch in die eigenen Notebook-Reihen zu integrieren. Das auf Flash-Speicher basierende Laufwerk nutzt eine SATA-2-Schnittstelle und erlaubt Datenübertragungsraten von 120 MB/s (lesen) und 70 MB/s (schreiben).

Auch Konkurrent Samsung hatte im Sommer 2008 ein 256 GB fassendes SSD-Laufwerk noch für dieses Jahr angekündigt. Allerdings scheint nun Toshiba im Rennen um die höheren Kapazitäten die Nase vorn zu haben. Gerade für die Notebook-Hersteller wird SSD-Technik immer interessanter, da Flash-Speicher wesentlich robuster sind als herkömmliche Festplatten mit beweglichen Teilen und deutlich weniger Energie benötigen. Einziges Manko ist derzeit noch der Preis: Gerade SSDs mit höheren Kapazitäten waren bislang extrem teuer und konnten beim Verhältnis Preis pro Megabyte mit den klassischen Hard-Drives nicht mithalten. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Preise für Flash-Speicher weiter drastisch fallen werden. Allerdings ist noch nicht bekannt, was die 256-GB-SSDs kosten werden. Auch die Toshiba-Manager wollten bislang noch keinen Preis verraten.