Über 2.000 Entwickler arbeiten am Kernel - EeePC erhöht Verbreitung

Torvalds: Linux muss bei Power-Management aufholen

01.02.2008
Von pte pte
Linux hinkt in den Bereichen Power-Management und Energy Diagnosis Tools nach. Das hat Linux-Vater Linus Torvald in einem Interview zugegeben. Damit konkretisiert er eine Verbesserungsmöglichkeit für das inzwischen von Unternehmen nicht nur genutzte, sondern auch finanziell mitgetragene Betriebssystem.

Vor einigen Jahren sei Linux im Power-Management-Bereich sehr schwach gewesen, meinte Torvalds gegenüber ZDNet Australia. "Allein der Aufbau der Infrastruktur hat lange Zeit gedauert, aber wir sind jetzt an einem Punkt, wo der Großteil fertig ist", so Torvalds. Linux habe nun die nötige Infrastruktur, um erhöhten Energieverbrauch und dessen Grund zu bemerken. Die Schaffung dieser Infrastruktur sei ein wichtiger Schritt, allerdings sei die Entwicklung noch nicht abgeschlossen.

Abseits der Power-Management-Frage gab sich Torvalds erfreut, dass Linux dank eines stabilen Kernels und einer breiten Community nicht mehr unter Druck stünde. Über 16 Jahre nach Torvalds erstem Kernel tragen über 2.000 Entwickler zum Linux-Kernel bei, berichtete Jonathan Corbet, Mitbegründer einer Linux-Informations-Seite, auf der Konferenz. Den größten Entwicklungs-Beitrag leisten mit rund einem Sechstel nach wie vor Privatpersonen. Doch viele Kernel-Entwickler werden inzwischen von Unternehmen bezahlt, allen voran Distributor Red Hat (elf Prozent). Auch IBM und Novell tragen deutlich bei und haben entsprechendes finanzielles Interesse am Linux-Erfolg.

Intel setzt ebenfalls verstärkt auf Linux. Dirk Hohndel, Intels Chief Linux und Open Source Technologist, betonte auf der Konferenz die Bedeutung des Betriebssystems. "Von den 500 schnellsten Supercomputern der Welt läuft die Hälfte unter Linux", gibt Hohndel als Beispiel an. Im Server-Bereich sei etwa ein Viertel aller Systeme Linux-basiert. Der "EeePC" von Asus könnte laut Hohndel die Zahl Linux-basierter Systeme im Consumer-Bereich noch in diesem Jahr verdoppeln. Sich Open Source zu öffnen, sei rein aus finanziellen Überlegungen für Hardware-Hersteller wichtig, wie Hohndel mit diesen Zahlen untermauern will. (pte)