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Torvalds flucht im Linux-Sourcecode

11.06.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Linus Torvalds, Urheber des inzwischen enorm populären Open-Source-Unix Linux, hat sich in dieser Woche in einer Linux-Diskussionsliste im Internet zu einem heiklen Thema persönlich zu Wort gemeldet. Ein Programmierer war beim Durchforsten des Quellcodes für den Linux-Kernel an mehreren Stellen auf das "f-Wort" ("fuck", im englischsprachigen Raum weit weniger vulgär als hierzulande) gestoßen. Viele der freien Programmierer, die ihr Scherflein zu Linux beitragen, hatten anscheinend ihrer Frustration in im Programmcode eingefügten Kommentaren des öfteren freien Lauf gelassen. Torvalds findet das aber gut und sprach sich gegen eine Bereinigung der Quellen aus. "Political Correctness ist eine viel schlimmere Krankheit als Fluchen", erklärte der Programmierer, der inzwischen offiziell sein Geld bei der geheimnisumwitterten Startup-Company Transmeta verdient. "Wer glaubt, daß

Leute nicht fluchen, lebt entweder im Kloster oder hat sein Lebtag nur Golf gespielt."