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Torvalds: DRM mit Linux ist voll OK!

25.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine wilde Diskussion hat Linux-Initiator und Kernel-Hüter Linus Torvalds mit einem Posting in der Linux-Kernel-Mailing-List ausgelöst. Zum derzeit in der ganzen PC-Branche heiß diskutierten Thema Digital Rights Management (DRM) nahm der in Kalifornien bei Transmeta beschäftigte Finne eine aus Sicht mancher Open-Source-Verfechter reichlich pragmatische Haltung ein - Linux sei ein Betriebssystem und keine politische Bewegung. "Ich mag DRM persönlich auch nicht unbedingt", schrieb Torvalds. "Aber [...] ich bin ein 'Oppenheimer' und weigere mich, mit Linux politische Spielchen zu spieln. Ich denke, man kann Linux nutzen für was immer man möchte - und das schließt auch Dinge ein, die ich persönlich nicht unbedingt gutheißen würde."

Natürlich würden Content-Besitzer wie Disney durch tief in Computern verwurzeltes Management digitaler Inhalte gestärkt. Auf der anderen Seite sei aber das Bestreben nach vertrauenswürdiger Software auch ein erstrebenswertes Ziel. "Da gibt es keinen technischen Unterschied. Es geht nur um die jeweilige Absicht - und selbst die Intention wird eine Interpretationssache sein", so Torvalds weiter. "Deswegen weigere ich mich auch, "schlechte" Nutzungsmöglichkeiten abzulehnen - denn wenn ich das täte, würde das bedeuten, dass automatisch auch die "guten" verboten wären." (tc)