Toplink schiebt Telefon-Lauschern einen Riegel vor

07.09.2006
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Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Toplink, der Betreiber des Vermittlungssystems für Internet-Telefonie am zentralen deutschen Internet-Austauschknoten DE-CIX, schließt mit neuen Verfahren Lauscher von Telefongesprächen aus.

Mit dem "Secure Session Initiation Protocol (SIPS)" beziehungsweise dem "Secure Real-Time-Transport-Protocol (SRTP)" sichert Toplink sämtliche Gespräche, die über die virtuelle Telefonanlage "Tpl_pbx" geführt werden, ab. Mit den genannten Verfahren ist ein unbefugtes Abhören von Telefongesprächen laut Anbieter fast unmöglich geworden. "Damit wird gleichzeitig auch der herrschenden Hysterie um Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit VoIP ein Ende gesetzt", erklärt Toplink-Geschäftsführer Gerhard Wenderoth.

Internet-Telefonate können nur dann belauscht werden, wenn diese unverschlüsselt ablaufen. Der Schwachpunkt liegt in den Datenpaketen, zu denen die gesprochenen Sätze für den Transport digitalisiert und später wieder in Sprache rückverwandelt werden. Bei dem SRTP-Verfahren ist zur Ver- und Entschlüsselung der Datenpaketen - anders als etwa bei Virtual Private Networks - keine zusätzliche Soft- oder Hardware erforderlich. Dabei werden die eigentlichen Sprachdaten mit dem "Advanced Encryption Standard" verschlüsselt. Die Header-Informationen über Adressat und Empfänger werden mit Hilfe des SIPS-Standards abgesichert.