Was Wearables noch zum großen Erfolg fehlt

Top-10-Technologien für Wearables

01.09.2016
Von   IDG ExpertenNetzwerk


Annette Zimmermann ist VP Analyst im Team Emerging Technologies and Trends bei Gartner

Intelligente Nutzererlebnisse mit Wearables

Das Potenzial für intelligente und hoch personalisierte Nutzererlebnisse mit echtem Mehrwert ist bei Wearables sehr groß. So erfordert es beispielsweise nicht allzu viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie sich Hersteller von Fitness-Wearables in dem eng besetzten Markt abheben könnten, wenn sie "Smart-Coaching"-Funktionen in die Geräte integrieren.

Smart Coaching nutzt die unterschiedlichen biometrischen Daten, die Fitness-Wearables erfassen können und kombiniert sie mit Analytics-Tools und Software auf Basis von Maschinen-Intelligenz. So gibt das Gerät dem Nutzer in Echtzeit praktische Empfehlungen und Feedback und benachrichtigt ihn zu bestimmten Anlässen. Konkret bedeutet das, dass der Nutzer beispielsweise Hinweise und Empfehlungen bekommt, durch welche Aktivitäten er ein bestimmtes Trainings- oder Fitness-Ziel besser erreichen kann. Ferner sind Benachrichtigungen und Hinweise mit Fitness-Bezug intelligenter auf ihn zugeschnitten und der User bekommt ein individuelleres Feedback dazu, wie eine Trainingseinheit angepasst werden sollte. Eine solche Funktionalität wird den Wert von Fitness-Wearables für die Nutzer erheblich steigern. Die Grundlage dafür ist mit der wachsenden Leistung von Prozessoren, Sensoren sowie mit der steigenden Zuverlässigkeit der erfassten biometrischen Daten gelegt.

Für die Hersteller bieten solche Smart-Coaching-Funktionen nicht nur die Chance, ihren Nutzern ein attraktives Angebot zu machen. Diese Funktionen eröffnen auch neue Umsatzchancen, beispielsweise durch spezialisierte Services und neue Hardware-Bundles. So können Produktplaner eine Strategie entwickeln, mit der sie sich von Wettbewerbern im Markt für Fitness-Wearables absetzen und spezialisieren können. Dabei eröffnen Smart-Coaching-Funktionalitäten sogar Chancen, die über den reinen Consumer-Markt hinausreichen. So könnte die Technik unter anderem auch im Gesundheitswesen genutzt werden, beispielsweise um Echtzeit-Empfehlungen für Reha- oder chronische Schmerzpatienten zu geben.

Darüber hinaus werden virtuelle Assistenten mit großer Wahrscheinlichkeit die Art und Weise verändern, wie Nutzer mit ihren Wearable-Geräten interagieren. Sie werden sich als neuer Standard für die Benutzerschnittstelle etablieren und so zum zentralen Zugangspunkt für alle Anwendungen werden. Im Jahr 2017 werden Artificial Intelligence, selbstlernende Maschinen und virtuelle Assistenten eines der entscheidenden Felder für die Weiterentwicklung mobiler Plattformen werden. Gartner prognostiziert, dass bis zum Jahr 2020 bereits 40 Prozent aller mobilen Interaktionen über Smarte Agenten ablaufen werden - ein Schritt in die "Post-App-Ära".